Eibiswald hat viele Potenziale

Anton Leinschitz-Di Bernardo mit Bgm. Andreas Thürschweller und Projektleiter Christian Krottmaier. | Foto: Franz Krainer
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EIBISWALD. Nachdem im Eibiswalder Lerchhaus die erste Bürgerversammlung zum Zukunftsforum "Eibiswald macht Zukunft" über die Bühne gegangen, hat die WOCHE Deutschlandsberg Anton Leinschitz-Di Bernardo zum Interview gebeten. Mit seiner Kommunikations-Agentur gmk sorgt er für die professionelle Begleitung dieses Prozesses.

Sie sind mit Ihrer Firma gmk beauftragt, das Bürgerbeteiligungsprojekt „Eibiswald macht Zukunft“ mit diversen Werkstätten umzusetzen. Worin liegt Ihre Aufgabe im Detail?
ANTON LEINSCHITZ-DI BERNARDO. Unsere Aufgabe reicht von der Konzeption des gesamten Beteiligungsprozesses bis zur Begleitung und Moderation der einzelnen Veranstaltungen und Werkstätten. Dabei haben wir natürlich auch inhaltlich beratende Funktion, wenn es um die Analyse der regionalen und kommunalen Rahmenbedingungen und die Konzeption von Umsetzungsprojekten geht.

Was ist bis jetzt geschehen?
Wir haben im Sommer 2017 die Entwicklung des Projektes begonnen. Im Herbst erfolgte dann die Einrichtung der Steuergruppe und die Abstimmung des gesamten Prozessverlaufs. Danach wurde das Zukunftsforum eingerichtet, mit dem eine sogenannte Statusanalyse der regionalen Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Marktgemeinde erarbeitet wurde. Mit diesen Ergebnissen wurde das gesamte Projekt in der Dezembergemeindezeitung vorgestellt. Nun im Jänner folgte die Bürgerversammlung.

Am Dienstag hat die erste Bürgerversammlung zur Projektkommunikation in einem sehr gut besuchten Lerchhaussaal stattgefunden, wie ist Ihr Eindruck zu dieser Auftakt-Veranstaltung?
Diese Veranstaltung war wirklich ein Auftakt. Da ich bereits viele solcher Prozesse begleitet habe, kann ich gut einen Vergleich mit anderen Veranstaltungen dieser Art ziehen und kann ohne Zögern feststellen, dass die während der Diskussion eingebrachten Entwicklungsvorschläge und Projektideen nicht nur sehr zahlreich, sondern vor allem auch sehr qualitätsvoll waren. Es wurde nicht kritisiert oder gemeckert, sondern positiv in die Zukunft gedacht. Ich habe ehrlich so etwas wie Aufbruchstimmung empfunden.

Welche Potenziale hat die Großgemeinde Eibiswald?
Die Statusanalyse hat gezeigt, dass ganz konkrete und erfolgversprechende Handlungsfelder für die Marktgemeinde gibt. Ich beginne mit der touristischen Entwicklung, bei der es meiner Ansicht nach große Potenziale gibt, wenn Eibiswald sich auf bestimmte Angebote spezialisiert, deren Grundlagen bereits vorhanden sind. Mit den ohne Zweifel großen landschaftlichen Potenzialen seien hier beispielsweise Mountain- und E-Biken und deren Vernetzung mit Kulinarik und Tourenangeboten erwähnt. Weitere Ansatzpunkte sind Reiten und die gezielte Nutzung der Potenziale des Stausees und der Strahlkraft der Weinstraße. Besonderes Augenmerk schenkte das Zukunftsforum auch bestehenden Events, die als Imageträger und Freizeitangebote wirken. In diesem Zusammenhang wurden die Potenziale der 3Eiben Bike Challenge, des Koralpenlaufs, des Weinlesefests und der Ölspurclassic intensiv analysiert und ebenso neue Entwicklungschancen diskutiert.

Wo müsste noch dringend nachjustiert werden?
Bei diesem Zukunftsprozess geht es nicht um das Nachjustieren, sondern um die Entwicklung von bestehenden und neuen Potenzialen. Nicht das Negative soll im Fokus der Überlegungen stehen, sondern vor allem die Unterstützung der zahlreich vorhandenen positiven zukunftsfähigen Ansätze, deren Samen schon gepflanzt sind. Nicht die Unterschiedlichkeiten sollen im Blickfeld der Zukunftsentwicklungen sein, sondern die gemeinsamen Chancen.

Seit der Gemeindestrukturreform 2015 sind mit St. Oswald ob Eibiswald und Soboth auch zwei kleine Bergdörfer mit ganz eigenen Befindlichkeiten in die Großgemeinde eingegliedert worden. Wie werden diese in die Zukunftswerkstätten eingebunden werden?
Sie werden gleichberechtigt mit allen anderen Ortsteilen ihre Vorstellungen einbringen können. Gerade die Besonderheiten der Lage am Berg werden möglicherweise ein interessanter Arbeitsbereich sein. Das hängt ausschließlich davon ab, wie intensiv sich die Bewohnerinnen und Bewohner dieser Ortsteile beteiligen.

Im Juni soll die Zukunftsstrategie im Gemeinderat beschlossen werden. Was ist das Ziel dazu?

Eine gemeinsam überlegte und getragene Zukunftsstrategie mit Zielen und Maßnahmen bis 2030 soll verankert werden. Sie soll die wesentliche Richtlinie für zukünftige Entscheidungen und Maßnahmen des Gemeindevorstandes und des Gemeinderates sein.

Haben Sie auch einen persönlichen Bezug zu Eibiswald?

Vor Beginn des Projektes nicht. Seitdem wird mein Bezug aber immer persönlicher, weil ich die handelnden Persönlichkeiten und auch einzelne Eibiswalderinnen und Eibiswalder immer besser kennen und schätzen lerne. Dadurch wird es auch immer spannender, das Projekt zu verfolgen und ich würde mich sehr freuen, wenn die Entwicklung einer ganz besonders erfolgreichen und nachhaltigen Zukunftsstrategie gelingt. Die Potenziale sind wirklich spürbar und ausreichend vorhanden. Und meine persönliche Überzeugung, dass dies gelingen wird, ist seit der Bürgerversammlung noch viel stärker geworden.

Anton Leinschitz-Di Bernardo mit Bgm. Andreas Thürschweller und Projektleiter Christian Krottmaier. | Foto: Franz Krainer
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