Gundersdorf: Das erste leere Gemeindeamt von vielen

Das ehemalige Gemeindeamt von Gundersdorf ist bereits seit 2013 keine Amtsstube mehr, mitterweile steht es komplett leer.
2Bilder
  • Das ehemalige Gemeindeamt von Gundersdorf ist bereits seit 2013 keine Amtsstube mehr, mitterweile steht es komplett leer.
  • hochgeladen von Simon Michl


Seit mehr als einem Jahr stellen wir in unserer Serie „Blickpunkt Gemeindeamt“ 25 ehemalige Gemeindehäuser vor, die seit dem 1. Jänner 2015 ihre behördliche Wirkung verloren haben. Stimmt nicht ganz: Denn zwischen hoch gelegenen Schilcherweingärten liegt ein Haus, das noch etwas länger leer steht.

Schon 2013 in St. Stefan

Das Gemeindeamt Gundersdorf wurde von 1982 bis 1984 errichtet und war so etwas wie ein „Mehrparteienhaus“: Im Keller war die FF Gundersdorf untergebracht, im Dachgeschoss befindet sich eine Wohnung und dazwischen lagen die Amtsräumlichkeiten der ehemaligen Kommune. Diese wurden aber bereits im September 2013 aufgegeben. „Eine Mitarbeiterin hat uns damals verlassen und dann war ich sowieso alleine“, erinnert sich Andreas Klement zurück. Er war bis zur Fusionierung 2015 der letzte Bürgermeister von Gundersdorf, das mit der ersten urkundlichen Erwähnung im 13. Jahrhundert auf eine lange Geschichte zurückblickt. Man entschloss sich bereits über ein Jahr vor der Gemeindefusion, mit den Amtsräumlichkeiten der Gemeinde Gundersdorf nach St. Stefan ob Stainz zu ziehen. „Viele Bürger fuhren ohnehin nach St. Stefan, um dort einzukaufen oder zu arbeiten“, meint Klement. Die Einwohner der damaligen Katastralgemeinde Grubberg gelangen sowieso nur über St. Stefan nach Gundersdorf, weil dazwischen der Zachgraben liegt. Die Gemeinde Gundersdorf war von September 2013 bis Jänner 2015 in Büroräumen des St. Stefaner Gemeindeamts untergebracht. Heute ist dort die Finanzabteilung der neuen Großgemeinde, Klement arbeitet als deren Leiter immer noch dort.

Freiwillige Gemeindefusion

Die Bürger akzeptierten die Verlegung der Amtswege, die dadurch eigentlich kürzer wurden. Auch die Fusion rund um den Reinischkogel verlief deutlich geschmeidiger als in vielen anderen Gemeinden. Ebenfalls im Jahr 2013 schloss der Gundersdorfer Gemeinderat den einstimmigen Beschluss, sich mit St. Stefan und Greisdorf zusammenzuschließen. Noch im selben Jahr brachten alle drei Gemeinden einen entsprechenden Antrag bei der Steiermärkischen Landesregierung ein, die Fusion war schon über ein Jahr zuvor perfekt.


Andreas Klement und Stephan Oswald (v.l.) vorm Eingang zum ehemaligen Gemeindeamt Gundersdorf. | Foto: Michl

Gemeinde will verkaufen

Als Gemeinderat politisch aktiv ist Klement - wie auch die anderen beiden Ex-Bürgermeister - nicht mehr. Stephan Oswald, seit der Gemeinderatswahl 2015 neuer Ortschef in St. Stefan, möchte das ehemalige Gemeindehaus von Gundersdorf verkaufen, da es mittlerweile komplett leer steht. Die Feuerwehr ist 2016 ins neue Rüsthaus an der Ortseinfahrt umgezogen. Auch die 96 Quadratmeter große Wohnung ist seit rund einem Jahr leer: Die Bewohner sind ins ehemalige Gemeindeamt Greisdorf gezogen. Dabei ist die Aussicht vom Balkon mit Blick auf Sommereben und Schilcherstraße ein Traum, die Autobahnbrücke über den Zachgraben nur wenige hundert Meter entfernt hört man kaum. Mit der Autobahnanbindung, zwei großen Garagen und der großen Fläche hofft Oswald einen Verkauf bald abwickeln zu können: „Vielleicht an einen kleinen Unternehmer, der hätte hier alles.“

Das ehemalige Gemeindeamt von Gundersdorf ist bereits seit 2013 keine Amtsstube mehr, mitterweile steht es komplett leer.
Andreas Klement, letzter Bürgermeister von Gundersdorf, und St. Stefans neuer Bürgermeister Stephan Oswald (v.l.).
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.