Sozialverein Deutschlandsberg im Fokus

Das Damen-Team beim Sozialverein Deutschlandsberg. | Foto: Franz Krainer
  • Das Damen-Team beim Sozialverein Deutschlandsberg.
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DEUTSCHLANDSBERG. Es ist ein epidemischer Vorgang mit Opfern und Tätern, oft sogar in einer Person. Mobbing, Sucht und Gewaltbereitschaft sind Teil gesellschaftlicher (Un-)Kultur geworden, nicht nur bei Jugendlichen. Menschen ihre gesellschaftliche Orientierung zurückzugeben ist ein langwieriger und schwieriger Prozess, der individuell geführt werden muss und für den es auf Grund der Vielschichtigkeit der Probleme kaum formulierbare Grundregeln gibt. Der Sozialverein Deutschlandsberg stellt sich mit seinen engagierten Mitarbeitern dieser Herausforderung. „Obwohl es ein stark positives Gefälle zwischen Stadt und uns auf dem Land gibt, steigen die Anforderungen an die Mitarbeiter auch bei uns im Bezirk stark an,“ weiß der Obmann des Sozialhilfevereins Deutschlandsberg Josef Steiner. Der Verein arbeitet seit 2010 im Verbund mit „Rettet das Kind“ „Streetwork“ und „b.a.s.- Steirische Gesellschaft für Suchtfragen“ in enger Kooperation. Fast 1500 Kontakte hat allein „Streetwork“ im letzten Jahr wahrgenommen, das einzige Angebot für mobile Jugendsozialarbeit im Bezirk Deutschlandsberg. „legale Drogen wie Alkohol sind Thema, doch die üblichen Probleme bei Jugendlichen sind viel profaner, es sind Kontaktstörungen in den Familien, Beziehungsprobleme, Schwierigkeiten bei der Ausbildung und vieles mehr, mit denen vor allem Jugendliche nicht mehr zurechtkommen und wo wir beratend unterstützen können!“ weiß Johanna Eberhardt, die Fachbereichsleiterin für „Streetwork“. „Die Grundmotivation der Jugendlichen muss allerdings vorhanden sein. Unsere Arbeit basiert auf der Freiwilligkeit der Inanspruchnahme unserer Angebote sowie die uneingeschränkte Vertraulichkeit aller uns anvertrauten Informationen!“ Auch der bereits seit Jahrzehnten sehr engagierte Verein „Rettet das Kind“ spielt eine zentrale Rolle in der Angebotspalette des Sozialvereins Deutschlandsberg. „Zielgruppen, an die sich unser Angebot richtet sind nicht nur Jugendliche, auch Erwachsene und vor allem ältere Menschen können unsere Dienste gratis in Anspruch nehmen. Schwerpunkte unserer Arbeit sind psychologische Beratung, Einzel-, Paar- und Familienberatung bis hin zur Psychotherapie und Demenzberatung“; erklärt Gertraud Stranzl vom Sozialpsychiatrischen Fachdienst für ältere Menschen. Wichtigster Bestandteil von „Rettet das Kind“ ist aber das Angebot an Kinder und Jugendliche, die von physischer, psychischer oder sexueller Gewalt betroffen sind oder die Zeuge solcher Vorkommnisse geworden sind.

Zum Schutz der Kinder

Diplom-Sozial-Arbeiterin Helga Ehmann Krainer ist Teil eines multiprofessionellen Teams im Kinderschutzzentrum Deutschlandsberg: „Der Schutz unserer Kinder hat oberste Priorität! Wir orientieren uns an dem, was Kinder, Jugendliche und Familien zur Entwicklung ihrer Selbsthilfepotentiale brauchen und versuchen gemeinsam, Hilfsmaßnahmen zu erarbeiten. Das Engagement der Mitarbeiter des Sozialvereins Deutschlandsberg ist beeindruckend, eine in geistiger Schieflage befindliche Gesellschaft bei ihrem Weg zurück in ein halbwegs geordnetes Miteinander zu unterstützen. Dabei ist diese Arbeit für die Zukunft unserer Kinder von der öffentlichen Hand finanziell nicht mehr als mit Almosen ausgestattet, Einsparungen, welche die nächste Generation brutal spüren könnte. Ob Mobbing, Sucht oder Arbeitslosigkeit, alles birgt Zündstoff für den sozialen Frieden, auch bei uns im Bezirk. Eine Welt, dessen Denken vorwiegend von Computern übernommen wird, eine Fülle von Reizen, die für Kinder nicht mehr zu verarbeiten sind und vielfach kaputte Familien, die brüchig gewordenen Zellen unserer Gesellschaft, deren Funktion oft gegen Null tendiert machen die Sisyphusarbeit der beschriebenen Menschen zur Existenzfrage. Weitere Infos unter www.sozialverein-deutschlandsberg.at Über b.a.s Steirische Gesellschaft für Suchtfragen, die sehr engagiert auch in Deutschlandsberg arbeitet, werden wir in einer unserer nächsten Ausgaben ausführlich berichten.
von Franz Krainer

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