Gold prägt das Leben von Barbara Hörmann
Am Montag bekam Barbara Hörmann aus St. Stefan ob Stainz das bronzene Sportlerehrenzeichen der Steiermark: für ihren Ski-Weltmeistertitel im Slalom.
In ihrer Jugendzeit fuhr sie ihre Gegnerinnen in Grund und Boden, durchlief alle landesweiten Ski-Kader und galt als eines der ganz großen Talente des heimischen Skisports. Die St. Stefanerin Barbara Puster hatte eine große Zukunft vor sich, ehe sie durch eine Verletzung gebremst wurde. Nach der Matura und dem Studium in Ethnologie folgten viele Jahre im fernen Osten, Indien und der Himalaya prägten das Leben einer Frau, die eine unglaubliche zweite Karriere startete. Inzwischen ist Barbara mit dem Ex-Bundesligaprofi Walter Hörmann verheiratet und besitzt in Graz zwei Schmuckgeschäfte (in der Mariahilferstraße neben dem Kunsthaus und im Citypark). Doch der Leistungssport hat die Unternehmerin nie losgelassen. „Man muss Ziele formulieren, daran glauben, akribisch arbeiten und überzeugt sein, Großes leisten zu können“, verrät Hörmann beim WOCHE-Gespräch. Sie vergisst dabei nicht, ihre Dankbarkeit für ihren Vater zu erwähnen, der sie immer mit vollem persönlichen und finanziellen Einsatz unterstützt hat. Sie engagiert sich für Kinder in Afrika und verrät ihre durchaus tiefgründige Philosophie: „Das Leben ist so schön, nur viel zu kurz, für alles, was ich noch machen möchte.“
Weltmeisterin besiegt
Der eigens ausgeschriebene „Masters-Bewerb“ des internationalen Skiverbandes FIS für Skirennläufer jenseits des 30. Lebensjahrs hat mit der steirische Athletin international einen echten Star: In Cortina d‘Ampezzo (ITA) schaffte sie beim Masters einst mit der zweiten Tagesbestzeit aller Teilnehmer (auch der Männer) eine gewaltige Überraschung. In Andorra holte sie 2013 den Vizeweltmeistertitel, in Spindlermühle (CZ) war es im Vorjahr endgültig soweit: Trotz harter Konkurrenz und Teilnehmerinnen wie der Französin Perrine Pelen (Slalom-Weltmeisterin 1985, 15 Weltcupsiege) oder Maria Rosa Quario (vier Weltcupsiege) aus Italien holte sie sich den WM-Titel im Slalom - mit einem Rekordvorsprung von 1,7 Sekunden. „Viele Weltcupläuferinnen waren am Start, so manche hat inzwischen geheiratet und damit einen nicht so bekannten Namen, doch stark sind sie allesamt“, spricht die neue Weltmeisterin mit großem Respekt von ihren Konkurrentinnen. Dafür bekam Hörmann am Montag das bronzene Sportlerehrenzeichen des Landes Steiermark in der Alten Universität Graz verliehen.
Gold bei der Heim-WM
Ihr Haupt-Trainingsgebiet ist nach wie vor das Salzstiegl und die Weinebene. Hörmann strahlt eine ungeheure Ausgeglichenheit aus und man ahnt, dass sie eine Persönlichkeit mit eisernem Willen ist. In ihren Geschäften hat sie viel mit Gold als Schmuck zu tun, doch die Goldmedaille von Spindlermühle glänzt noch ein wenig mehr als all ihr Schmuck. Und sie will noch mehr: In drei Jahren möchte die gebürtige Weststeirerin bei der Heim-WM in Innsbruck noch einmal ganz nach oben aufs Stockerl.
von Franz Krainer
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