Vom Spinat bis zur Osterjause

Die Osterjause stellt den kulinarischen Höhepunkt der Karwoche dar. Nachdem Wolfgang (l.), Daniela und Karl Wonisch ihre Produkte ausgeliefert haben, genießen sie diese auch selber.
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  • hochgeladen von Ulrike Kiedl-Gölles

Besondere Gerichte und Rituale führen durch die Karwoche – einst und heute.

Die letzten Tage vor dem Osterfest sind die Zeit der Vorbereitung – in geistiger und kulinarischer Hinsicht. Kirchenbesuche und Andachten führen auf das Osterfest hin, traditionelle Gerichte regen die Freude auf die Osterjause an.
So hat auch Gemeindebäuerin Daniela Wonisch aus Reith bei Oberstorcha alle Hände voll zu tun: Osterfleisch, Würstel und Brot, Aufstriche uvm. werden mit Mann und Sohn selbst produziert. Wenn die Kundschaft versorgt ist, kann auch sie mit ihrer Familie das Osterfest genießen. „Am Gründonnerstag wird in meiner Familie seit eh und je Spinat mit Spiegelei gegessen. Vor der Anbetungsstunde am Karfreitag kommt bei uns eine Schwammerlsuppe mit Heidensterz auf den Tisch“, so Wonisch. Nachdem die Weihfeuerträger am Karsamstag da waren, wird das Osterfleisch gekocht – und die Palmzweige vom Vorjahr in den Ofen gesteckt. In den Weihkorb kommen auch einige Stücke Schwarzbrot, die in alter Tradition an die Mutterschweine verfüttert werden. Die Osterjause wird bei Familie Wonisch erst am Morgen des Ostersonntag genossen. An diesem Tag wird dann aufgekocht – inklusive Ostertorte.

Antlasseier und „Hoadnbrei“

„An den ersten drei Tagen der Karwoche wurde sehr viel gearbeitet. In der Früh gab es hier saure Suppe mit Schwarzbrot und heißen Grammeln, zu Mittag Kraut oder Käferbohnen und am Abend Hoadnbrei“, erzählt Heimatforscher Johann Praßl aus Trautmannsdorf. Der gebürtige Mühldorfer erinnert sich auch an die Gründonnerstage mit Spinat, Erdäpfeln und manchmal auch mit Spiegelei, an Karfreitage mit saurer Suppe. Oft gab es eine Nussjause mit Brot. „Die Eier, die an diesen beiden Tagen gelegt wurden, die Antlasseier, wurden aus Ehrfurcht nur mit einem Tuch angefasst und als Schutz vor Brand oder Hochwasser oder als Glücksbringer für eine reiche Ernte an entsprechenden Stellen deponiert“, weiß Prassl.
Die Osterfeiertage standen dann ganz im Zeichen des Osterfleisches. „Fleisch war früher rar. Und als Mehlspeise galt schon alles, was mit Weißmehl gebacken wurde.“ Wenn ihnen die Mutter eine besondere Freude machen wollte, gab es zu Ostern selbst gemachten Kümmelkäse.

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