Die Honigbienen sterben viele Tode

Franz Drescher hat sich im Laufe der Zeit ein enormes Bienen-Wissen angeeignet.
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  • Franz Drescher hat sich im Laufe der Zeit ein enormes Bienen-Wissen angeeignet.
  • hochgeladen von Katharina Grasser

"Im Winter 2011/2012 sind zwei Drittel meiner Bienen gestorben", erzählt Franz Drescher, Hobby-Imker und "Bienen-Wanderlehrer" aus Thal, "da hat mich interessiert, was passiert sein könnte. Ich hatte ja nichts anders gemacht."

Milben als Bienenkiller

Auf Verdacht habe der Hobby-Imker die Varroa-Milben im Bienenstock ausgezählt. Die natürlich absterbenden Varroen im Bienenstock fallen zu Boden und somit ist messbar, wie viele Milben im Stock sind. In einem gesunden Bienenstock befinden sich im Jänner ungefähr 100 Milben. Die Zahl verdoppelt sich jedes Monat. Im August sammelt sich somit eine Anzahl von 6.400 Milben pro Stock an. "Diese Milben bringen die Bienen nicht sofort um, schwächen sie aber so, dass sie den nächsten Winter nicht überstehen", meint Drescher. Normalerweise rücken die Imker der Milbenplage im Juli mit Ameisensäure zu Leibe.
Im Winter vermehren sich die Milben für gewöhnlich nicht. Der vergangene schöne lange Herbst sorgte allerdings dafür, dass sich die Milben bis lange in den Winter prächtig vermehrten. Somit entwickelten sich zusätzlich Milben aus zwei Brutzyklen in den heimischen Bienenstöcken. "Ich behaupte, das ist der Hauptgrund für das vermehrte Bienensterben in letzter Zeit", so Drescher.


Multifaktorielles Geschehen

Aber ganz so einfach sei es auch nicht, meint Franz Drescher: "Es spielen hier viele Faktoren zusammen. Natürlich sind Neonicotinoide, die in der Landwirtschaft als hochwirksame Insektizide eingesetzt werden, sehr schädlich für Bienen." Weiters würden Umweltgifte und der Wegfall von Nahrungsquellen – auf überdüngten Wiesen blühen weniger Blumen – das Leben für Bienen zweifelsohne schwer machen. Auch in Hausgärten legt man mehr Wert auf den perfekten Rasen, aber nicht auf Blühpflanzen. Ein weiteres Scherflein zum Bienensterben trug auch die warme Zeit im vergangenen Herbst und die daraus resultierende Milbenvermehrung bei. Und eines stellt Drescher klar: "Will man das Bienensterben fundiert erklären, muss man alle diese Einzelursachen nennen – und nicht nur Pestizide allein."

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