Bei der Tracht braucht's Gemütlichkeit und Liebe

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GRATKORN. In den letzten Jahren hat sich das Image der Tracht enorm gewandelt. Galt sie einst als Sonntagskleidung für den Herrenstammtisch im ländlichen Bereich, ist die Tracht heute hippe Mode, um dem Bewusstsein für Heimat und Region Ausdruck zu verleihen. "Mit einer Tracht zeige ich nach außen, woher ich komme. Die Tracht ist ein Schatz, der bewahrt werden muss", sagt Schneidermeister Hubert Fink aus Dult, Gratkorn.

Herr der Nadel

In seiner Herrenmaßschneiderei – der einzigen, die das Landeswappen führen darf – liegt ein schwerer Geruch von Leder. Seit sechs Generationen ist das Handwerk Familiensache. Selbst der Großvater konnte mit stolzen 92 Jahren nicht die Finger von Knöpfen, Stoffen und Nadeln lassen. Finks Kunden kommen von überall her nach Gratkorn, sind Geschäftsleute, Liebhaber der Tracht, viele auch Sammler. Und sie wissen, was die Fähigkeiten von Fink und seinen beiden Mitarbeiterinnen besonders macht: "Es braucht ein genaues Auge, natürlich Talent, aber vor allem Gemütlichkeit und jede Menge Liebe", meint Fink, der nur in seltenen Momenten zur Nähmaschine greift, stattdessen den Großteil mittels Handarbeit fertigt.

Wamstgürtel und Gämse

Als Trachtenberater des Landes Steiermark ging Fink der Bitte der Volkskultur Steiermark nach, mit "Lampas, Gams und Schneiderfliege. Die steirischen Männertrachten" ein detailliertes Sammelwerk rund um die Herstellung steirischer Männertrachten zu veröffentlichen. Für die Buchpräsentation Anfang November nahm sich selbst LH Hermann Schützenhöfer Zeit, das überlieferte Handwerk zu ehren.
Darstellung, Entwicklungsgeschichte und Beschreibung der Trachten basieren sowohl auf historischen Grundlagen als auch auf der Fachkenntnis Finks und beteiligten regionalen Handwerkskünstlern wie Säcklern, Gerbern, Strickern, Wäschewarenerzeugern, Webern, Knopfherstellern, Schuh- und Hutmachern sowie Seidenhanddruckern und Gold- und Silberschmieden. "Dieser Leitfaden für die steirische Männertracht inkludiert die steiermarkweite Tracht, aber auch einzelne Regionen und Orte haben ihre eigene. Es sind mittlerweile ungefähr 100 verschiedene", schwärmt Fink, "und allesamt sind sie Kunsthandwerk, das etwas Bleibendes hinterlässt. Solange es mich gibt und ich die Funktion als Trachtenberater innehabe, schaue ich drauf, dass die Tracht Symbol bleibt und unser Handwerk niemals verdrängt wird."

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