BG Rein
Kunstprojekt gegen Antisemitismus und für Freundschaft

Die Schülerinnen und Schüler setzten sich mit den Themen Rassismus und Nationalsozialismus auseinander. Das Stück "Wellen brechen" wurde im TaO aufgeführt. | Foto: Privat
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  • Die Schülerinnen und Schüler setzten sich mit den Themen Rassismus und Nationalsozialismus auseinander. Das Stück "Wellen brechen" wurde im TaO aufgeführt.
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Im Rahmen eines fächerübergreifendes Kunstprojektes zum Thema Freundschaft, Antisemitismus und Nationalsozialismus wurde im Theater am Ortweinplatz (TaO) in Graz das Theaterstück "Wellen brechen" von Schülerinnen und Schülern des Bundesgymnasiums Rein aufgeführt – ein Jugendstück über Freundschaft und Zusammenhalt, aber auch über Verrat und Unmenschlichkeit.

GRATWEIN-STRASSENGEL. "Wellen brechen" ist ein partizipatives Theaterstück, das nach intensiver prozessorientierter Theaterarbeit mit den Jugendlichen von der Spielleitung entwickelt wurde. Die 13- und 14-Jährigen wurden in der Theaterwerkstatt dazu angeleitet und motiviert, selbst ästhetisches Material zu produzieren.

  • Das Stück handelt von dem Mädchen Ella, die durch die Erzählungen ihrer jüdischen Großmutter aus ihrer doch unbeschwerten Welt geholt wird und auf eine Reise in die dunkle Vergangenheit der Zeit des Nationalsozialismus sozusagen mitgenommen wird. In eine Zeit, in der aus Freundschaft Feindschaft werden konnte. 
Begriffe wie Respekt, Loyalität und Toleranz wurden thematisiert. | Foto: Privat
  • Begriffe wie Respekt, Loyalität und Toleranz wurden thematisiert.
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Komödie und Tragödie des Lebens

Durch ein Neben- und Nacheinander von heiteren und traurigen Szenen soll das Stück, so die Intension der Schülerinnen und Schüler, zeigen, wie nahe manchmal das Gute und das Böse, menschliche Komödie und Tragödie sein können. Auf keinen Fall soll das Stück das Leid der während des Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Menschen verharmlosen. Die Jugendlichen wurden deshalb mehr denn je über die Zeit des Nationalsozialismus im Geschichtsunterricht gut informiert. Vor Beginn der Szenenarbeit zu diesem Stück wurden sie nochmals in der Theaterwerkstatt auf das Thema des Stückes dramapädagogisch vorbereitet.

Zur Vorbereitung auf das Stück wurde im Kunst-, Geschichts- und Deutschunterricht intensiv an den Themen und die Auseinandersetzung damit gearbeitet. | Foto: Privat
  • Zur Vorbereitung auf das Stück wurde im Kunst-, Geschichts- und Deutschunterricht intensiv an den Themen und die Auseinandersetzung damit gearbeitet.
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Gleichzeitig wurden im BE-Unterricht sogenannte Blackout-Poems zum Thema Krieg, Verfolgung und Ausgrenzung verfasst. Ein Blackout-Poem entsteht, indem alle Wörter eines Zeitungsartikels oder eines Textes geschwärzt werden und nur diejenigen, die für das neu entstandene Gedicht gebraucht werden, stehen gelassen werden. Die herausgefilterten Wörter ergeben so einen kreativen Text. Hier gilt: Der Weg ist das Ziel – das Erschließen von neuen Textzusammenhängen ist ein oft längerer Prozess, Wörter werden bewusst wahrgenommen und in eine ästhetische Form gebracht.

Ernste Auseinandersetzung

Weiters wurden – als Kontrapunkt zu den düsteren Kriegsgedichten – Leinwände gestaltet, die aus bunten Farbflächen sowie Buchstaben bestehen. Gemeinsam wurden in einem Brainstorming abstrakte Nomen gesammelt, die den positiven Gegenpart zu Trauer, Angst und Ausgrenzung darstellen. Begriffe wie Respekt, Loyalität und Toleranz wurden mithilfe von Buchstabenschablonen auf Farbflächen aufgebracht, in den Arbeiten werden farbenfrohe Akzente gesetzt, die Hoffnung geben.

Für das Theaterstück, das von der Jugend selbst inszeniert wurde, gab es Standing Ovations. | Foto: Privat
  • Für das Theaterstück, das von der Jugend selbst inszeniert wurde, gab es Standing Ovations.
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Darüber hinaus hat sich die 4B im Deutsch- und Geschichtsunterricht mit dem Thema "Rassismus – die anderen und ich" auseinandergesetzt. Der Kampf gegen Rassismus und gegen Diskriminierung, Antisemitismus, der Black Live Matters-Bewegung, Fremden- und Islamfeindlichkeit sind Themenfelder, mit denen sich die Jugendlichen in Kleingruppen auseinandergesetzt haben. Dabei sind fünf weiße Würfel entstanden: Während zwei Seiten der Würfel Definitionen und Fakten enthalten, sind die restlichen literarisch-künstlerisch gestaltet worden. 

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