R(o)adtrip: Auf zwei Rädern nach Paris
Zwei Saßtaler drehten am Rad und machten auf etwas andere Art Urlaub in Paris.
1.600 Kilometer, 14.000 Höhenmeter, 35.000 Kalorien, fünf kaputte Reifen, vier „Achter“, ein 15-Kilo-Rucksack, 69 Stunden, 80 Prozent Regen und ein toter Vogel – so lautet das Resümee von Martin Pechtigam (23) aus Zehensdorf bei Mettersdorf und David Kern (19) aus Siebing, als sie per Fahrrad nach sieben Tagen den Eiffelturm in Paris erreichten.
Von Mettersdorf nach Paris
Nicht einmal der fast durchgehend anhaltende kalte Regen konnte die beiden Junglandwirte aus dem Saßtal von ihrem R(o)adtrip abhalten. Pro Tag wurden die Etappen mit rund 200 Kilometer festgesetzt und die Ernährung genau geplant. Nur anstatt einer Landkarte vertrauten sie dem zeitgemäßen Google-Maps auf ihrem Handy, was sich später kurzzeitig jedoch als Fehler herausstellen sollte. Denn in Frankreich nahe der Stadt Mulhouse wollten sie einen Berg umfahren, als allerdings bei Nacht und Nebel plötzlich die Akkus verweigerten und orientierungslos ein Umweg von 150 Kilometer in Kauf genommen werden musste – worüber sie ein französischer Bäcker zur Morgenstund in Kenntnis setzte. „Da war die Motivation dann doch kurz dahin! Vor allem, weil man immer wieder in die regennassen Sachen schlüpfen musste“, erzählte Pechtigam bereits augenzwinkernd vom ungewollten Abstecher. „Aber sonst waren wir super im Plan, es wäre sogar weit mehr und schneller gegangen. Am schönsten war es inmitten der Bergkämme wie bei Obertauern oder in Tirol“, zeigte er sich gleich wieder vollauf begeistert von ihrer Radtour.
Auch für David Kern war es etwas Besonderes, war er vor der relativ kurzfristigen Idee des „Parisurlaubes“ doch nicht einmal Besitzer eines geeigneten Bikes, wie er so nebenbei erzählte. Doch mit 3.000 Kilometern Training in den Beinen war das Vorhaben für die durchtrainierten Burschen schließlich „keine große Sache“.
„Die Leute zeifelten zwar, ob wir das echt machen. Denn am Anfang hat es uns einfach keiner zugetraut, nachher klopften uns aber alle anerkennend auf die Schulter und freuten sich mit“, grinst Kern. Die Schulter bekamen sie aber vorher schon zu spüren. „Eigentlich ging abgesehen vom Regen, einem Salto vorwärts auf einer Brücke und ein paar kleine Schrammen alles super glatt. Nur einmal taten die Schultern, dann die Knie, dann die Arme weh.“ Dabei zeigten sich die beiden aber gar nicht so zimperlich...
Aufregend war es allemal
„Als wir dann in Paris ankamen, war es vom Gefühl schon lässig. Vor allem wenn man zurückblickt, denkt man schon: Bist du deppert!“, lachen Kern und Pechtigam. Bei der Heimreise verzichteten die Landwirte auf den Drahtesel und stiegen auf eine „trockenere“ Variante um: auf den Zug.
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