Apotheker warnen vor selbst ernannten Gurus
95 Prozent der “Arzneien“ aus dem Internet sind gefälscht, gefährlich und teilweise sogar giftig.
„Walulisos“, selbst ernannte Gurus oder schlicht Scharlatane mit Euro-Zeichen in den Augen, haben gutgläubige Menschen ins Visier genommen, um ihnen via Internet oder sogar im persönlichen Kontakt minderwertige Nahrungsergänzungen und Arzneien anzudrehen. Am beliebtesten sind freilich Diät- und Potenzmittel. Tagtäglich fallen Leute auf maßlos übertriebene Versprechungen rein, wiegen sich im Glauben, in kürzester Zeit viele Kilos zu verlieren oder mit schier endloser Manneskraft ausgestattet zu werden.
“Finger weg von solchen Mitteln, kann ich da nur raten. Wie wir wissen, sind 95 Prozent der im Internet oder auch von privater Seite angebotenen Arzneien gefälscht“, warnt Uli Walther von der Apotheke Kalsdorf.
“Was läuft in unserer Gesellschaft schief, dass die Leute selbst ernannten Gurus, die das Blaue vom Himmel versprechen, mehr Glauben schenken als kompetenten Ärzten und Apothekern?“, fragt sich Walther, die auch Vorstandsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer ist.
Dass heilsuchende Menschen auf solche Keiler reinfallen, liegt daran, dass diese in Rhetorik und Marketing bestens geschult sind. Für solche Marktschreier ist es ein Leichtes, den Leuten ihr Zeug anzudrehen. Dazu kommt die Scham: Anstatt mit dem Apotheker ein vertrauensvolles Gespräch über Themen wie etwa Potenz oder Übergewicht zu führen, werden diese Produkte leichtsinnig im Internet bestellt. Walther: “Wir müssen das Bewusstsein der Bevölkerung steigern, ihr klar machen, dass ausschließlich in Apotheken Produkte höchster Qualität zu haben sind.“
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