Bei Biomüll-Fehlwürfen werden Verursacher zur Kasse gebeten

Biotonnen werden in einem Pilotversuch in Kalsdorf vom Entsorger kontrolliert. Bei Fehlwürfen werden Verursacher zur Kasse gebeten. | Foto: AWV
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Zugegeben, ein Blick in die Biotonne ist kein besonders schöner Anblick. Was sich aber alles im Biomüll findet, sorgt für einen Aufschrei bei Entsorgern und Kompostierern. Weil es mit der Eigenverantwortung nicht weit her ist, wird jetzt abkassiert. Vorerst in Kalsdorf, wo seit April ein Pilotprojekt des Abfallwirtschaftsverbandes (AWV) läuft.

Vom Biomüll zur Erde

Im Vorjahr wurden allein in Kalsdorf rund 700 Tonnen Bioabfall gesammelt und zu Kompostieranlagen gebracht. Dort wird der Biomüll mit Baum- und Strauchschnitt vermischt. Alles, was in die Biotonne darf, wird zu Erde und auf Ackerflächen aufgebracht oder für die Anschüttung von Golfplätzen verwendet. Aber nicht nur in Kalsdorf gibt es bei der richtigen Mülltrennung einen Nachholbedarf, sondern im ganzen Bezirk. So landen im Biomüll rund drei Prozent Fehlwürfe, ist vom AWV zu erfahren. Die Moral zur Mülltrennung sinkt. Den Einfamilienhäusern wird dabei ein besseres Zeugnis ausgestellt, die schlimmsten Fehlwürfe verzeichnet der AWV bei Mehrparteienhäusern, wo in der Anonymität vielfach das falsche Prinzip „Deckel auf, Augen zu – und weg“ herrscht. Die meisten Fehlwürfe aber betreffen den Biomüll, der samt Plastiksackerl in der Tonne landet. Vor der Rotte müssen diese händisch aussortiert werden, das betrifft auch die in den Supermärkten angebotenen kompostierbaren Obst- und Gemüsesackerl. „Wenn Lebensmittel zum Schimmeln beginnen, graust es Leuten, sie auszupacken und fachgerecht zu entsorgen“, jammern die Kompostierer, auf deren Förderbändern diese Fehlwürfe händisch aussortiert werden.

Was tun mit schwarzen Schafen?

In Kalsdorf läuft seit Monaten ein Pilotversuch. Die Entsorger werfen einen Blick mit Augen und mittels Kamera am Müllwagen in die Biotonne. Gibt es zu viele Fehlwürfe, bekommt die Biotonne die Rote Karte und wird vom Entsorger nicht mitgenommen. Biotonnen mit starken Fehlwürfen werden mit dem Restmüll entsorgt und die Mehrkosten der Gemeinde verrechnet.
Seit Septemberbeginn werden in Kalsdorf die Verursacher zur Kasse gebeten. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 27. August einstimmig beschlossen, sich diese Kosten vom Verursacher zurückzuholen. Pro Biotonne mit Fehlwürfen fallen rund 40 Euro an. Die Entsorger fotografieren die Biotonne und übermitteln der Gemeinde eine Liste mit Straße und Hausnummer der Müll-Schlendriane.
„Wir wollen daran nichts verdienen, sondern geben die der Gemeinde durch Fehlwürfe in die Biotonne entstehenden Kosten 1:1 an den Verursacher weiter“, sagt Kalsdorfs Bürgermeister Manfred Komericky.
An die Eigenverantwortung appellieren auch Gerhard Herunter und Leonhard Götz vom Umweltausschuss. „Der beste Weg ist die Müllvermeidung“, sagt Herunter. „Mit der richtigen Mülltrennung wäre bereits viel gewonnen“.

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