Gratkorn/Gratwein-Straßengel
Brücke: Sachbeschädigung durch "Fanliebe"

Wenn der Kampf um die Vorherrschaft am Fußballplatz auf öffentlichem Gut ausgetragen wird ... | Foto: Privat
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  • Wenn der Kampf um die Vorherrschaft am Fußballplatz auf öffentlichem Gut ausgetragen wird ...
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Sachbeschädigung durch die "Pickerl-" und "Graffiti"-Wut diverser Fußballfans ist kein neues Phänomen. Die Gemeinden kämpfen regelmäßig gegen Aufkleber und Co. auf Hauswänden, Stromkästen, an Bushaltestellen und Verkehrsschildern. Vor allem Letztgenanntes ist aber ein Sicherheitsrisiko.

GRATKORN/GRATWEIN-STRASSENGEL. Graffiti-Kunst kann den öffentlichen Raum durchaus aufwerten. Anders sieht es aber aus, wenn der ewige Kampf zwischen Fußballfans dafür sorgt, dass aus den Vereinsfarben und -zahlen nicht ein Statement, sondern eine Schmiererei am öffentlichen Gut wird. Auch Sticker sind beliebt, um das "Revier" zu markieren – doch schön ist meist etwas anderes – und eigentlich handelt es sich dabei um Sachbeschädigung.

Auch andere Gemeinden haben immer wieder mit den Stickern der Fußballfans zu kämpfen. Wie hier Deutschfeistritz im Juli 2023. | Foto: Privat
  • Auch andere Gemeinden haben immer wieder mit den Stickern der Fußballfans zu kämpfen. Wie hier Deutschfeistritz im Juli 2023.
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Genau darüber ärgert sich eine MeinBezirk.at-Leserin (Name ist der Redaktion bekannt), die mit derartiger "Fußballfansliebe" entlang der Geh- und Radbrücke Gratkorn/Gratwein-Straßengel nur wenig Verständnis hat. "Die Brücke ist einfach versaut durch die Sprayer, und es ist oft auch zugemüllt, wenn etwas 'Neues' hinzugekommen ist. Das sagt mir, dass die Leute nicht nur die Umgebung mit ihren Sticker und den Graffitis verunstalten, sondern auch nicht auf die Umwelt achten. Das ist ein Problem", sagt sie. 

Entfernung kostet dem Steuerzahler

Gratkorn und Gratwein-Straßengel ergeht es mit dem bunten Schlagabtausch in den Vereinsfarben der Grazer Fußballclubs im öffentlichen Raum wie allen anderen Gemeinden: Man wird der Beschädigung nicht Herr. "Groß können die Gruppen nicht sein, die sich hier austoben. Aber ja, es kommt immer wieder vor, dass etwas beklebt oder angesprüht wird. Das ist lästig, weil es natürlich Zeit und Geld kostet, all das wieder zu entfernen", sagt Gratkorns Bürgermeister Michael Feldgrill. Und das zahlt, wie wäre es auch anders zu erwarten, die Steuerzahlerin beziehungsweise der Steuerzahler.

Vorausgesetzt, es handelt sich um Objekte, die der Gemeinde gehören – so ist zum Beispiel bei Graffitis auf Stromkästen der Anbieter für eine Reinigung zuständig und was bleibt ist ein unschöner Anblick entlang der Straßen, weil die Unternehmen kaum Zeit haben, rund um die Uhr unterwegs zu sein, um die "Kunst" wieder zu entfernen.

Bei Stromkästen etwa, kann die Gemeinde nicht viel richten, hier sind die Unternehmen selbst für eine Reinigung zuständig. | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • Bei Stromkästen etwa, kann die Gemeinde nicht viel richten, hier sind die Unternehmen selbst für eine Reinigung zuständig.
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Sicherheit ist ein Thema

Besonders problematisch wird es, wenn Sticker auf Verkehrsschilder angebracht werden. Der Klebstoff sorgt in der Regel dafür, dass nur mehr chemische Ablöser helfen können, um sie wieder zu entfernen. Das ist der eine Gesichtspunkt. Der andere betrifft die allgemeine Verkehrssicherheit: Der Störfaktor von Stickern auf Haltestangen oder Säulen ist gering, wenn Hinweistafeln und Verkehrsschilder aber nicht mehr vollständig lesbar sind, verlieren sie ihre Gültigkeit. Und wer dafür sorgt, dass sie ihre Gültigkeit verlieren, macht sich sogar strafbar.

Die Geh- und Radwegbrücke ist ein beliebtes Ziel für Schmierereien.  | Foto: Land Steiermark/A 16
  • Die Geh- und Radwegbrücke ist ein beliebtes Ziel für Schmierereien.
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Im Paragraph 125 des österreichischen Strafgesetzbuches heißt es: "Wer eine fremde Sache zerstört, beschädigt, verunstaltet oder unbrauchbar macht, ist mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen." Das Problem ist aber, dass die Täterinnen und Täter schwer zu fassen sind. "Ich bin dafür, dass die Fußballclubs hier in die Pflicht genommen werden", sagt die MeinBezirk.at-Leserin. "Die sollten ihre Fans sagen, dass das so nicht geht.
Feldgrill appelliert, dass jene, die Aufkleber oder Graffitis im öffentlichen Raum bemerken, sich bei den Gemeinden sollen: "Wir wissen es nicht, wenn uns die Leute nicht Bescheid geben. Wir können leider nicht überall gleichzeitig sein."

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