Gratwein-Straßengel
Büchertelefonzellen: So "vernetzen" sich Bücherfreunde

Aus den ausgedienten Telefonzellen sollen öffentlich zugängliche Bücherboxen werden: Die Gemeinderäte Yasemin Cetin und Gernot Papst begleiten das Projekt. | Foto: KK
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  • Aus den ausgedienten Telefonzellen sollen öffentlich zugängliche Bücherboxen werden: Die Gemeinderäte Yasemin Cetin und Gernot Papst begleiten das Projekt.
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Die Marktgemeinde Gratwein-Straßengel plant, aus alten Telefonzellen öffentlich zugänglich Bücherschränke zu machen.

GRATWEIN-STRASSENGEL. Wenn der Akku des Smartphones nicht zufällig leer ist, werden sie kaum noch genutzt: Telefonzellen. Knapp 9.000 davon soll es in Österreich noch geben, so genau weiß man es aber nicht. Der Großteil ist öffentlich zugänglich, der Rest befindet sich etwa in Krankenhäusern, Gemeindeämtern oder Einkaufszentren.
Mit einer Novelle des Telekomgesetzes haben sie aber ohnehin ausgedient. Viele Gemeinden planen deshalb sinnvolle Nachnutzungen der gut ein Quadratmeter großen Kabinen. 

Mehr Handyverträge als Einwohner:innen

Bislang gab es durch das Telekomgesetz eine verpflichtende "flächendeckende Versorgung mit öffentlichen Sprechstellen", die "ein Mindestangebot an öffentlichen Kommunikationsdiensten zu erschwinglichen Preisen" ermöglichen muss. Und bislang musste in Gemeinden mit bis zu 1.500 Einwohner:innen eine Telefonzelle stehen, in Gemeinden mit bis zu 3.000 Einwohner:innen zwei. 

"Im Wesentlichen werden die Telefonzellen nur mehr sehr wenig benützt: Touristen, Leute, die gerade kein Handy griffbereit haben, die dringend irgendetwas erledigen müssen oder wenn der Akku aus ist. Aber die Zahlen sprechen für sich, dass die Telefonzelle eigentlich ausgedient hat."
Klaus Steinmaurer, Geschäftsführer der Rundfunk- und Telekomregulierungs GmbH (gegenüber dem ORF im Jänner 2022)

Telefonzellen sind also theoretisch Geschichte. Die Nutzung soll in den letzten zehn Jahren um rund 97 Prozent zurückgegangen sein. Und überhaupt: Es gibt österreichweit mehr Handyverträge als Einwohner:innen – 11,2 Millionen Mobilfunkkund:innen sind es laut Statista.com.

Sinnvolle Nachnutzung

Für die Verwendung der alten Telefonzellen gibt es einige Projekte. So werden sie als Paketboxen oder Standorte für Defibrillator genutzt oder gar als Stromkästen umfunktioniert. Die Marktgemeinde Gratwein-Straßengel hat sich auch etwas überlegt, damit das "Telekommunikation-Relikt" neues Leben bekommt.

"Viele Telefonzellen in unserer Gemeinde werden von der Telekom derzeit aufgelassen. Um diese Zellen einer sinnvolle Nachnutzung zuzuführen, ist geplant, diese zu kleinen Bibliotheken umzubauen", sagt Gemeinderätin Yasemin Cetin, die die Idee dazu hatte und die Projektumsetzung begleitet. Bis zu fünf solcher "Büchertelefonzellen" sollen im gesamten Gemeindegebiet errichtet werden, die erste in Rein vor dem ehemaligen Gemeindeamt.
Die Kosten für die Umfunktionierung – sowohl innen als auch außen – beträgt für alle fünf geplanten öffentlichen Anlaufstellen für Leseratten rund 10.000 Euro.

Direkt vor dem Gemeindeamt Hitzendorf steht eine "Bücherbox", die zuvor auch eine Telefonzelle war. | Foto: KK
  • Direkt vor dem Gemeindeamt Hitzendorf steht eine "Bücherbox", die zuvor auch eine Telefonzelle war.
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Damit tut es die Gemeinde anderen nach. Thal (beim Café Manifredi) oder Kumberg (am Parkplatz in der Ortsmitte) haben in GU-Nord bereits aus den Telefonzellen Bücherregale gemacht.

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