Graz-Umgebung
Der Druck auf die Landwirte steigt

Setzen sich für Trendumkehr ein: Roman und Iris Möstl, Marlies Hörmann-Wallner, Hanna Mausser, Andrea Simperl, Manfred Kohlfürst (v.l.) | Foto: Lipp Eva Maria
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  • Setzen sich für Trendumkehr ein: Roman und Iris Möstl, Marlies Hörmann-Wallner, Hanna Mausser, Andrea Simperl, Manfred Kohlfürst (v.l.)
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Zu Besuch bei Möstls Sauerkraut in Premstätten zeigt sich, der Preisdruck auf die Landwirte steigt.

Der Entwurf des Wettbewerbs- und Nahversorgungsgesetzes, der am Donnerstag von der Regierung in Begutachtung geschickt wurde, könnte den heimischen Landwirten Mut machen. Geht es darin doch darum, die "erpresserischen Praktiken" der Handelskonzerne zu unterbinden, wie es Landwirtschafsministerin Elisabeth Köstinger ausdrückte.

Mehr Fairness gefordert

In der Tat zeigt sich ein Bild "Kampf gegen Goliath", in dem in der Wertschöpfungskette der Bauer übrig bleibt. Werden 100 Euro für Lebensmittel ausgegeben, so beträgt die Wertschöpfung für die Landwirtschaft nur 3,67 Euro. Dem Handel bleiben 17,34 Euro vom 100er-Kuchen. Das zeigt eine aktuelle WIFO-Studie.

Viel Handarbeit steht am Tagesprogramm der 25 Mitarbeiter. | Foto: WOCHE
  • Viel Handarbeit steht am Tagesprogramm der 25 Mitarbeiter.
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Hoher Anteil an Importen

Ein wesentlicher Grund für den niedrigen Wertschöpfungsanteil in der heimischen Landwirtschaft ist der hohe Anteil an Importen von Agrargütern. Laut Statistik Austria wurden 2019 allein in der Steiermark 280 Millionen Euro an Fleisch, Milchprodukten und Eiern importiert. Dabei könnte eine Einkaufsveränderung der Konsumenten Großes bewirken. "Der Handel macht Werbung mit der heimischen Landwirtschaft, verwendet aber zu oft ausländische Produkte in den Eigenmarken. Jeder Haushalt, der um nur 3,50 Euro im Monat ausländische durch heimische Lebensmittel ersetzt, schafft Arbeitsplätze und stärkt die Landwirtschaft sowie die Regionen", wünscht sich Graz-Umgebungs Kammerobmann Manfred Kohlfürst eine Trendumkehr. Ähnliches weiß Hanna Mausser, als Sprecherin der Jungen Landwirtschaft zu berichten. "Wir Obstbauern kämpfen um notwendige Preisanpassungen. Gemeinsam mit den Großabnehmern können wir die gestiegenen Energie-, Treibstoff- und Verpackungskosten nicht mehr stemmen", sagt die Hitzendorferin. Gilt zu hoffen, dass das noch zu verabschiedende Gesetz dann auch den Mehrwert für die Landwirte bringt. Jedenfalls wird im Landwirtschaftsministerium eine Ombudsstelle eingerichtet, an die sich betroffene Bauern, Verarbeiter und Produzenten auch anonym zu dieser Thematik wenden können.

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