Übelbacher zeigen es vor
Ein Ökosystem im eigenen Garten

Das Hügelbeet am Flaschbacherhof der Familie Peham | Foto: Peham/Privat
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  • Das Hügelbeet am Flaschbacherhof der Familie Peham
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Die Permakulturexperten Johann und Sandra Peham aus Übelbach präsentieren ein neues Buch und verraten, worauf es bei der ökologischen Gartengestaltung ankommt.

Viele Menschen haben während der Corona-Maßnahmen die Zeit genutzt und ihre Grünflächen bepflanzt. Ein Trend, der sich dabei erfolgreich durchsetzt, ist die Permakultur. Die Übelbacher Johann und Sandra Peham gelten als Pioniere, wenn es darum geht, einen ökologischen Kreislauf zu schaffen. Mit ihrem neuen Buch „Perma- und Wildniskultur – Mit einfachen Schritten zum Klimaschutz im eigenen Garten“ zeigen sie in Zeiten von Nachhaltigkeit und Selbstversorgung vor, wie naturnahe Lebensräume entstehen.

Ein lebendiges Konzept

Permakultur ist in aller Munde. Der Unterschied zum „einfachen“ Garteln besteht darin, dass es bei der Gartengestaltung mit dem Permakultur-Prinzip nicht vorrangig um Schönheit geht, sondern um das Arbeiten und Leben mit und in der Natur. Und es geht um das Ernten. Die Permakultur, abgeleitet vom englischen Begriff „permanent agriculture“, ist eine dauerhafte kleine Landwirtschaft, die auf Vielfalt setzt und Selbstregulierung zur Folge hat.

Alles ist möglich

Übelbach gilt seit 2013 als die erste „Essbare Gemeinde Österreichs“. Quer durch die Marktgemeinde sind essbare Plätze entstanden. Naschgärten oder Selbsterntegärten werden mittlerweile auch von Privaten, Schulen oder Firmen genutzt. Initiiert wurde das Projekt von den Pehams, die auch schon Ideen in Deutschland, Kanada, den USA oder in Südafrika umsetzen konnten. „Angefangen hat alles mit dem Gedanken, dass wir Menschen immer in einer natürlichen Entwicklung leben“, sagt Sandra Peham. „Wir haben immer schon massiv in die Natur eingegriffen, dadurch ist ein Ungleichgewicht entstanden. Doch die Natur erholt sich von selbst. Und darauf setzt auch die Permakultur.“ Ziel ist es, so Peham, die Natur also zu begreifen und zu beobachten. Wer richtig mit ihr umgeht, hat auch was davon. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt: unterschiedliche Beete, Gemüsesorten und Obstbäume, Biotope, Fischteiche, Ruhezonen, Insektenhotels, Kräuterhügel, Wildkräuterbereiche und noch viel mehr. Alles ist möglich. „Quantität ist auch Qualität“, verrät Johann Peham, „der Schwerpunkt liegt in der Diversität, deshalb sind auch die kleinen tierischen Helfer wichtig; Würmer, Schnecken, Hühner brauchen einander.“

Selbstversorgung in der Krise

„Gerade jetzt deckt die Corona-Krise auf, was vorher eigentlich schon wichtig war. Wir leben in einem komplexen System. Wir denken immer global, dabei müssen wir verstärkt auf kleine regionale Systeme setzen“, spricht Johann Peham die Chancen der Selbstversorgung an. „Lange Transportwege und Einkaufen ist nicht nötig, wir sind vorher schon gewappnet.“ Die Wildniskultur, die die Pehams in ihrem Buch beschreiben, legt noch mehr Wert darauf, was der Garten und seine Bewohner benötigen, und zeigt, wie man Elemente in den Garten integriert. Infos zum Buch gibt es hier.

Die Permakultur folgt 12 Prinzipien:

  • beobachten und interagieren,
  • sammle und speichere Energie,
  • erwirtschafte einen Ertrag,
  • wende Selbstregulierung an und lerne aus dem Feedback,
  • nutze erneuerbare Ressourcen und Leistungen,
  • produziere keinen Abfall,
  • gestalte zuerst Muster und dann Details,
  • integrieren statt ausgrenzen,
  • nutze kleine und langsame Lösungen sowie
  • nutze und schätze Vielfalt,
  • nutze Randzonen und schätze das Marginale,
  • nutze und reagiere kreativ auf Veränderungen
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