Frauen in der „Corona-Krise“: Herausforderungen und Selbstbild

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Ulli Fejer, Coach und Beraterin sowie Initiatorin von „Frauen in Bewegung“ in Gratwein-Straßengel, spricht über die (Berufs-)Rolle der Frau in Zeiten der Corona-Krise.

Es gibt Frauen, die können diese Zeit der Entschleunigung genießen, Mütter hingegen sind mit den veränderten Bedingungen zwischen Homeoffice, Familienbetreuung und Lerneinheiten gefordert, andere haben ihren Job verloren und wiederum andere arbeiten sogar mehr als zuvor, da sie Jobs besetzen, die die notwendige Infrastruktur am Leben erhalten: Sie sind Krankenpflegerinnen und Altenpflegerinnen, Supermarktkassiererinnen, Pädagoginnen, Kindergärtnerinnen oder Ärztinnen. Für die sogenannten „Care“-Berufe sind Frauen also besonders wichtig.

Niedrige Bezahlung für Systemerhalterinnen

Trotzdem werden genau diese Berufe zu niedrig bezahlt, und die Gehaltsschere zwischen Frauen und Männern ist nach wie vor gegeben. Wie gehen Frauen also mit der Corona-Krise um und auf was kommt es an. Fejer, die auch bei der Frauenberatungsstelle Graz und der Beratungsstelle Alpha Nova Kalsdorf tätig war, kennt die wirtschaftlichen und mentalen Sorgen der Frauen.

„Wir leben in herausfordernden Zeiten. Wir alle sind mit äußeren und inneren Prozessen beschäftigt“, sagt Fejer, die der Meinung ist, dass die aktuelle Krise ein „Vergrößerungsglas“ des vielbesagten Normalzustandes ist, der bald wieder einkehren soll. „Wir sehen jetzt, dass Frauen in schlecht bis gar nicht bezahlten Jobs die Systemerhalterinnen sind. Nach wie vor leisten Frauen in Österreich den Großteil der Familienarbeit, unabhängig von Qualifikation und Berufstätigkeit. Diese Frauen sind in Zeiten der Krise eine Stütze der Gesellschaft. Ohne sie wäre die Corona-Krise so nicht bewältigbar.“ Auf die Arbeit der Frauen, so die Beraterin, soll man stolz sein. Und es gilt, darauf zu achten, das auch nach der Krise zu tun. Darüber hinaus müsse über die Wertschätzung und Entlohnung der Tätigkeiten der Frauen mehr Acht gegeben werden. „Hoffentlich wird damit endlich klar, dass diese wichtigen Tätigkeiten in Zukunft auch höher bezahlt werden. Eine notwendige Veränderung in der Arbeitsteilung kann sich dadurch ergeben, dass in manchen Fällen – aufgrund der Berufstätigkeit von Frauen - Väter vermehrt die Betreuung der Kinder übernehmen. Ein wichtiger Schritt in Richtung der Gleichwertigkeit der Geschlechter“, sagt Fejer.

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Ulli Fejer organisiert für Unternehmerinnen ein Netzwerktreffen in Gratwein-Straßengel. | Foto: EE
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