In Kalsdorf bei Graz
Geplanter Speichersee lässt Wogen hochgehen
Die Energie Steiermark will in Kalsdorf eine PV-Anlage samt Speichersee errichten. Das sagen Betroffene.
KALSDORF BEI GRAZ. Nach Bekanntwerden der Pläne der Energie Steiermark, ein Projekt mit einer PV-Anlage samt Speichersee im Gemeindegebiet von Kalsdorf zu realisieren, stieg Kalsdorfs Bürgermeister Manfred Komericky via Social Media auf die Barrikaden.
Klare Ablehnung
Bereits vor drei Jahren hat es ähnliche Bestrebungen gegeben. "Meine Position hat sich seit drei Jahren nicht verändert, auch wenn eine flächendeckende Energieversorgung natürlich wichtig ist, ist aus meiner Sicht Kalsdorf der falsche Ort, zumal wir durch das Cargo Center, den Flughafen, der Autobahn und der Eisenbahn massiven Emissionen ausgesetzt sind und den Bürgerinnen und Bürgern keine weiteren Belastungen zugemutet werden können. Den Bürgerinnen und Bürgern darf kein weiterer Grün- und Erholungsraum genommen werden", so Komericky.
Ackerflächen für Ernährung
Auch andere betroffene Stellen reagieren eher zurückhaltend, was das Thema einer weiteren großflächigen Verbauung im Grazer Süden betrifft. "Wir sind immer in einer Zwickmühle. Einerseits wollen wir von Energie unabhängig werden, andererseits kann man nirgends etwas machen. Es ist nicht einfach. Ich würde mir einfach wünschen, dass man eine Prioritätenliste macht und den Boden wertschätzt für was er gebraucht wird. Nicht die fruchtbaren Böden verbauen, sondern die dafür hernehmen, die man vielleicht nicht für den Ackerbau braucht", sagt etwa Markus Hillebrand, der als Sprecher der Salatbauern im Grazer Feld fungiert.
Bevölkerung soll mitreden
In einem möglichen geplanten Errichtungsbereich, befindet sich auch ein Wasserschutzgebiet. Der Wasserverband Umland Graz betreibt dort eine Brunnenanlage und versorgt damit rund 47.000 Einwohner. Eine Errichtung eines Speichersees wäre im Einzugsgebiet, also im Zulauf der Brunnenanlage, von der Temperatur her wohl suboptimal. Obwohl noch viele Fragen offen sind, regt sich bereits jetzt Unmut zu den Verbauungsplänen. Kalsdorfs Ortschef will auch die Bevölkerung in Form einer Bürgerbefragung einbinden, sollten die Pläne konkret werden.
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