Einstimmiger Antrag
Gratkorn setzt umfangreiche Energiespar-Initiative um
Die Energiekrise trifft nicht nur Privathaushalte oder die Industrie, auch Gemeinden sind gefordert, Maßnahmen zu ergreifen und darüber hinaus im Sinne des Klimaschutzes Projekte ins Leben zu rufen, die nachhaltig für die Allgemeinheit wirken. In der letzten Gemeinderatsitzung wurde ein Paket einstimmig beschlossen.
GRATKORN. Im Energiesparantrag der Grünen der Marktgemeinde Gratkorn finden sich einige Vorschläge zum Energiesparen, die nun vom Umweltausschuss gemeinsam mit dem Manager der Klima- und Energiemodellregion Grat2 und weiteren Expertinnen und Experten in einem Maßnahmenkatalog konkretisiert und ergänzt werden sollen.
Gemeinderat ist sich einig
Die Idee kam, nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Krise, im gesamten Gemeinderat so gut an, dass alle Gemeinderätinnen und -räte den Antrag der Grünen einstimmig angenommen haben. "Im Umweltausschuss gibt es eine hervorragende Zusammenarbeit, und in der Klima- und Energie Modellregion können wir das Thema weiter vorantreiben", sagt Hans Preitler.
Dabei geht es dem Grünen Gemeindevorstand nicht nur um den Umwelt- und Klimaschutz. Der Maßnahmenkatalog zielt darüber hinaus auf Unabhängigkeit am Energiemarkt oder auch auf eine nachhaltige Kosteneinsparung ab:
"Die mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verbundenen Verwerfungen zeigen schmerzhaft Österreichs Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl auf. Die sprunghaft angestiegenen Preise stellen auch die Gemeinden vor massive Herausforderungen. Die Gemeinden können und sollen Vorbild für die Bevölkerung sein."
Hans Preitler
Sieben-Punkte-Plan
Das Energieeinsparpotenzial für den gesamten Gemeindebereich soll erhoben werden. Konkret haben die Grünen im Gemeinderat folgende Punkte vorgelegt, die beschlossen werden sollen – und schlussendlich auch einstimmig angenommen wurden:
- Senken der Raumtemperatur in den gemeindeeigenen Gebäuden.
- Investitionen in intelligente Heizungssteuerungen.
- Beleuchtung öffentlicher Gebäude und Einrichtungen reduzieren.
- Evaluierung der Warmwasserbereitungssysteme und schrittweise Umrüstung.
- Evaluierung der Gebäudedämmerungsqualität der Bestandsgebäude und schrittweise Sanierung.
- Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Energiesparen in den Gemeindemedien.
- Organisation von Beratung zum Thema für Privathaushalte und Unternehmen im Gemeindegebiet anbieten.
Zu all den Punkten soll die Gemeinde auch laufend in der Gemeindezeitung berichten, wie und wieviel an Energie eingespart werden kann. Dazu zählt, Transparenz zu zeigen, indem zum Beispiel über den aktuellen Status der LED- Umstellung und Reduktion des Strombezugs oder über Nachrichten rund um die Fernwärmeanschlüsse informiert wird.
Unterstützung auf Landesebene
Tatkräftige Unterstützung kommt auch von Klubobfrau Sandra Krautwaschl, die sich über die parteiübergreifende Einigkeit freut: "Viele Gemeinden haben die Notwendigkeit des Energiesparens erkannt und bemühen sich um die rasche Umsetzung von sinnvollen Maßnahmen. Es ist schön zu sehen, dass die Sache hier über der Parteipolitik steht und gemeinsam an einem Strang gezogen wird", sagt sie und ergänzt: "Denn nur gemeinsam können wir die Energiewende schaffen. Energieeffizienz und Einsparung sind da ganz entscheidende Faktoren."
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