GU ist der Lehrlingsbezirk mit Perspektive
Positiver Ausblick für Graz-Umgebung: Im Bezirk haben die Lehrlinge sehr gute Voraussetzungen.
Die Corona-Pandemie lässt die heimische Wirtschaft zittern. Die Sorge ist groß, dass nicht nur aktuelle Arbeitsplätze wegfallen, sondern auch die Zukunft keine rosigen Zeiten verspricht. "Es darf keinen Qualifizierungs-Lockdown geben" – lautet deshalb die unmissverständliche Ansage von Josef Herk, Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark. Jetzt gilt es mehr denn je, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und vor allem den Lehrlingen den Rücken zu stärken.
Erfreuliche Situation
Wenngleich Hiobsbotschaften im Sekundentakt eintreffen, es gibt dieser Tage genug Positives zu berichten: Im Gegensatz zum Rest des Landes hat die Steiermark in der derzeitigen Krisensituation nämlich keine allzu großen Lücken. Mit Stichtag 31. August haben 4.171 Lehranfänger in den grün-weißen Betrieben die Arbeit aufgenommen, 2019 waren es im selben Zeitraum 4.468. Noch erfreulicher sind die Zahlen für Graz-Umgebung: Aktuell gibt es 1.382 Lehrlinge (Vorjahresvergleich: 1.390), und 427 junge Menschen (Vorjahresvergleich: 475) befinden sich im ersten Lehrjahr. "Die Situation in Graz-Umgebung ist gut", sagt WKO-Regionalstellenobmann Michael Hohl.
Jetzt die Chance nutzen
Es gibt allerdings mehr offene Lehrstellen als Lehrlinge im Bezirk. Das könnte für die Jugend die Möglichkeit sein, sich zu bewerben und diesen Ausbildungsweg einzuschlagen. Die Chancen, einen guten Lehrplatz zu ergattern, sind höher als in anderen Bezirken. "Wir könnten unsere eigenen Betriebe durchaus mit Lehrlingen besetzen." Wirtschaftskrise hin oder her, "wir müssen positiv denken und zusammen anpacken. Dafür tun die regionalen Unternehmer alles. Sie haben Interesse daran, Facharbeiter auszubilden". Hohl räumt aber ein, dass es je nach Branche unterschiedliche Entwicklungen gibt: "Der Holzbau ist gefragter denn je." Steiermarkweit starteten 110 Lehrlinge im Bereich Holzbau, Zimmerei und -technik durch; 33 mehr als im Vorjahr. Auch die Installateur-Innung freut sich über einen kleinen Boom.
Wertigkeit steigt an
Das Handwerk ist zukunftsträchtig. Dieses Bewusstsein kommt wieder verstärkt in die Köpfe der Menschen zurück. Eine entscheidende Rolle dabei spielen Eltern und das direkte Umfeld: "Der Wert einer Lehre steigt. Wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen und aufzeigen, dass der Lehrberuf viele Möglichkeiten bietet", so der Kommerzialrat. Generell spürt Hohl auch bei der Jugend selbst ein Umdenken. "Die Jugend visiert ihre Ziele ganz klar an."
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