Graz-Umgebung
Heimische Gastronomie steckt in der Energiekrise

Dort, wo erhitzt und gekühlt werden muss, wird auch viel Energie verbraucht: Die heimische Gastronomie sorgt sich. | Foto: Engin Akyurt/Pixabay
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  • Dort, wo erhitzt und gekühlt werden muss, wird auch viel Energie verbraucht: Die heimische Gastronomie sorgt sich.
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Die Energiekrise betrifft alle, doch einige Branchen sind doppelt betroffen. MeinBezirk.at hat unter anderem mit Klaus Friedl von der Wirtschaftskammer, Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, der selbst Wirt ist, über die Sorgen seiner Kolleginnen und Kollegen gesprochen.

GRAZ-UMGEBUNG. Seit dem 14. Juli gibt es aus Brüssel einen Entwurf für Energiesparmaßnahmen im Fall einer Gaskrise. Damit legt die Europäische Kommission einen Notfallplan auf den Tisch, falls Russland die Gaslieferung komplett einstellt. Privathaushalte sind angehalten, zu sparen, um die Speicher nicht zu leeren.

Doch was ist mit den Unternehmerinnen und Unternehmern? Speziell mit jenen, die auf Gas setzen? Zwar gibt es inzwischen auch schon einen Plan B, ein Deal etwa mit Norwegen, doch nicht wenige Firmen blicken beim Thema Energieversorgung sorgenvoll in Richtung Zukunft.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt: 48 Prozent aller neu eingebauten Heizsysteme sind immer noch Gasthermen. | Foto: MEV
  • Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt: 48 Prozent aller neu eingebauten Heizsysteme sind immer noch Gasthermen.
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Im Fall der Fälle

"Und das geht durch alle Branchen, vor allem weil die Planbarkeit fehlt und der Unsicherheitsfaktor größer wird", sagt Stefan Helmreich, Regionalstellenleiter der Wirtschaftskammer für Graz-Umgebung. "Hinzu kommen ja noch andere Faktoren: fehlende Rohstoffe oder lange Lieferzeiten und Personalmangel – und die Kunden sind selbst von der Inflation betroffen."

Vor allem die heimische Gastronomie und Hotellerie verfolgt das Geschehen genau – denn da, wo gleichzeitig gekocht, also geheizt, und gekühlt werden muss, fallen ohnehin schon immense Kosten an.
Energie sparen ist möglich, aber in den Küchen und hinter den Theken berufsbedingt eine enorme Herausforderung: "Aufgrund der Auflagen können wir gar nicht anders. Lebensmittel müssen gekühlt werden und zum Kochen braucht's auch Energie. Viele Betriebe kochen auf Gasherden. Energie wird immer verbraucht, das läuft durch. Und die Qualität sind wir den Kunden auch schuldig", sagt Klaus Friedl von der WKO.

Klaus Friedl kennt die Sorgen seiner Kolleginnen und Kollegen, von "Panik" ist aber noch keine Rede. | Foto: WKO
  • Klaus Friedl kennt die Sorgen seiner Kolleginnen und Kollegen, von "Panik" ist aber noch keine Rede.
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Die Wirtshauskultur retten

Der Weinitzer kennt die Sorgen seiner Kollegen: "Ich würde nicht sagen, dass es pauschal Existenzängste gibt, aber die Situation ist sehr angespannt." Für Hotels, die nicht nur auskochen, sondern mit Spa-, Sauna- oder Fitnessbereichen noch weitere zusätzliche Energie benötigen, könnte es eng werden. "Gehen Gastro und Hotellerie nicht mit den Preissteigerungen mit, könnte es dazu kommen, dass einige mehr schließen, gehen sie mit, könnte das Gäste vergraulen. Die Politik ist gefragt, um unsere Wirtshauskultur und Gastfreundschaft aufrechtzuerhalten. Wir dürfen diese Situation nicht verschlafen", so der Wirt ergänzend.

Was tust du, um Energie zu sparen?

Auch Bäcker betroffen

Auch die Bäckereien versuchen, den Verbrauch zu reduzieren. "Die Energiepreise übertreffen derzeit alles, was wir bisher kannten. Die Kosten für Gas belaufen sich auf das Achtfache des Vorjahrespreises, bei Strom ist es das Fünffache", sagt Martin Auer, der auch Filialen in Feldkirchen und Fernitz-Mellach hat. "Ein wenig Entlastung bringen unsere Photovoltaik-Anlage sowie das Einschränken der Betriebszeiten von Maschinen und Licht."

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