Deutschfeistritz
Kepka & Söhne: Das "kleine Hütchen" zieht um

Foto: Tamara Mednitzer
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Nach 111 Jahren in Graz zieht es die Hutmanufaktur Josef Kepka & Söhne nun nach Graz-Umgebung. Warum Deutschfeistritz der ideale Standort für alte Traditionen ist, verrät die Hutmacherin Karin Krahl-Wichmann der WOCHE.

„Die Entscheidung, in Graz alles aufzugeben, war nicht einfach, denn ich bin hier aufgewachsen, mein Vater hat hier gearbeitet, und der Ort ist mit vielen Erinnerungen verbunden. Da wir aber nur eingemietet sind und der Wunsch nach Eigentum größer wurde, war es Zeit für eine Veränderung“, sieht Inhaberin Krahl-Wichmann den Umzug als Lebensaufgabe, damit eine alte Tradition weiterleben kann. Ein geeigneter Standort wurde nach langer Suche im Ortszentrum von Deutschfeistritz gefunden: „Bürgermeister Michael Viertler hat uns dieses Haus mit Alleinstellungsmerkmal vorgeschlagen, und es passt einfach perfekt zu uns und unserer Hutmanufaktur.“

Der passende Ort

Mit einer Produktion wie vor über hundert Jahren ist es der leidenschaftlichen Handwerkerin aber auch wichtig, dass diese lange Tradition in das Ortsbild passt und stimmig ist: „Mit dem Sensenwerk, der Marktmühle, der Nähe zum Freilichtmuseum Stübing, aber auch den traditionellen Geschäften wie Fleischerei und Bäckerei ergänzen wir uns hier in Deutschfeistritz sehr gut. Das findet man in dieser Form nicht mehr in vielen Orten“, so Krahl-Wichmann. Dass sich ab Herbst 2021 die letzte Hutmanufaktur im Steirischen Zentralraum in Deutschfeistritz befindet, ist auch ein Mehrwert für den traditionsbewussten Ort.

Alte Tradition – moderner Hut

Zwei Familien und vier Generationen prägen die Geschichte der Hutmanufaktur Kepka & Söhne, die im Jahr 1910 gegründet wurde. Seit 2003 führt Krahl-Wichmann das "Kleine Hütchen", wie der Name Kepka aus dem Russischen übersetzt lautet. Mit dem Gespür für Farben und Formen weiß sie, dass der Hut längst nicht nur als traditionelles Accessoire dient, sondern auch moderne Hüte immer beliebter werden. „Der Aufschwung für den Hut in der jungen Generation kam mit der Beliebtheit der Tracht auf diversen Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem Aufsteirern. Der Hut wurde als Teil der Tradition und Identität gesehen und gehört mittlerweile längst auch zur Alltagskleidung. Mit Design und Funktionalität sind moderne Hüte im Aufschwung“, weiß die Expertin.

Mit Herz und Seele

"Wir brennen für unser Handwerk und lieben es, andere mit unserer Begeisterung anzustecken." Und diese Leidenschaft merkt man beim Betreten der Hutmanufaktur Kepka auf Anhieb: Gemeinsam mit ihrem Partner Michael Lippitsch hat sich Krahl-Wichmann zum Ziel gesetzt, perfekt sitzende Hüte zu produzieren, die auch getragen werden. „Die persönliche Beratung und Individualisierung ist für uns daher besonders wichtig. Unsere Kunden schätzen diesen Mehrwert der Eigenproduktion gegenüber den Handelswaren. In unserer Werkstatt ist die Zeit stehen geblieben, das vermitteln wir auch bei Führungen, in denen wir produzieren und zeigen, wie ein Hut entsteht", freut sich die Hutmacherin auf kommende Kunden.

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