Kneipp-Club feiert und erweitert das Programm

Georg Jillich, Präsident des Österreichischen Kneippbundes, beim Nordic Walking. | Foto: Österreichischer Kneippbund
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Anlässlich des 200. Geburtstags von Sebastian Kneipp hat der steirische Kneipp-Landesverband viel vor und präsentiert seine Visionen.

Der steirische Kneipp-Landesverband mitsamt seinen Vereinen zählt mittlerweile 4.632 Mitglieder und bietet jährlich mehr als 14.000 Seminare und Aktivitätsstunden an. Das Angebot soll aber noch erweitert werden, geplant sind etwa wissenschaftliche Kooperationen mit einem eigenen Sebastian-Kneipp-Institut oder die Ergänzung kommunaler Gesundheitsprogramme durch das Wissen der Clubs.

Rosegger war "Kneipper"

Der Zeitpunkt kommt nicht von ungefähr: Priester Sebastian Kneipp, Begründer der Bewegung, wurde vor 200 Jahren geboren. Darüber hinaus wurden vor gut 120 Jahren die ersten Vereine in Graz, Linz, Wien und Innsbruck gegründet. Kneipp kurierte sich 1846 von einer Lungentuberkulose, indem er Tauchbäder in der eiskalten Donau vornahm, obwohl die Ärzte ihn als unheilbar krank bereits aufgegeben hatten. Seine eigene Gesundwerdung wurde zum Grundstein: Als Begründer der modernen Ganzheitsmedizin rief er das fünfgliedrige Programm ins Leben. Von den Lehren war schon Peter Rosegger angetan. So schrieb er: "Am 26. April 1892 war die Bevölkerung in Graz in außerordentlicher Bewegung. Eine Völkerwanderung setzte ein, hinaus zur Industriehalle, die an die 3.000 Personen fasste, um Pfarrer Kneipp sprechen zu hören. Groß war die Erwartung des Publikums. Publikums? Nein, zum Propheten kommt nicht das Publikum, sondern das ganze Volk."

Das Armbaden ist nicht nur eine willkommene Erfrischung, es regt auch den Kreislauf an. | Foto: Österreichischer Kneippbund
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Das Kneippen gilt als Heilmethode, bei der auf Prävention und Gesundheitserhaltung gesetzt wird. Methoden sind etwa Wassergüsse, Barfußgehen, Bewegung, die Kräuterheilkunde oder Waschungen. Der Blutkreislauf soll angeregt, das Immunsystem gestärkt werden. Vor knapp einem Jahr wurde das Kneippen dann auch durch die Österreichische UNESCO-Kommission und auf Initiative des Weizer Künstler-Ehepaars Peter und Anne Knoll zum Weltkulturerbe ernannt.

„Ein Tag ohne Bewegung und ohne die fünf Kneippsäulen ist für mich nicht vorstellbar. Das ganzheitliche Gesundheitskonzept, das stetig auf Basis neuester wissenschaftlicher Forschungsergebnisse weiterentwickelt wurde, beinhaltet die Erkenntnis, dass ein richtig funktionierendes Immunsystem, Bewegung und eine gute Stressresistenz durch die Lebensordnung wichtig für die Widerstandsfähigkeit und die Selbstheilungskräfte sind“, sagt Georg Jillich, Präsident des Österreichischen Kneippbundes.

Aktiv in Graz-Umgebung Nord

In Graz-Umgebung Nord gibt es zwei aktive Kneipp-Clubs. Neben dem Kneipp-Kindergarten in Gratwein-Straßengel – wo schon die Kleinsten früh an ein bewusst gesundes Leben herangeführt werden, wozu einfache Mittel verwendet werden wie die gesunde Jause, unterschiedliche Bewegungsmöglichkeiten oder eigene Hochbeete – ist vor allem der Luftkurort St. Radegund berühmt für Quellenwanderwege und Kneipp- und Meditationswanderweg, an denen sich mit frischem Bachwasser gewaschen werden kann.
"Das Kneippen als Gesundheitsthema ist vielleicht aktueller denn je. Die Pandemie hat aufgezeigt, wie wichtig ist es, sich allgemein mit der eigenen Gesundheit zu beschäftigen. Das Bewusstsein hat die Menschen sensibilisiert", sagt Monika Farkas vom Aktiv Kneipp-Club St. Radegund, die die Funktion von Johann Fuchs übernommen hat, der 2020 überraschend verstarb und als einer der profiliertesten Kenner der Lehren galt. "Fuchs war ein großartiger Kenner der Kneipp-Lehre. Er war wegweisend und hat dafür gesorgt, dass in St. Radegund viele Angebote geschaffen werden und viele Menschen kommen, um gesund zu werden und gesund zu bleiben. Unsere Angebote, Ernährung, Kräuterkunde, Bewegung und Lebensordnung, also darunter versteht sich die Work-Life-Balance, eben das 'In-Balance-Sein', boomen. Und immer mehr junge Menschen kommen drauf, wie wichtig es ist, rundum gesund zu sein."

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