"Landpaket"/GU-Nord
Maßnahmen gegen Ausdünnung des ländlichen Raums

Post, Trafik, Bank, Nahversorger – alles in einem: Durch Kooperationen soll der ländliche Raum gestärkt werden. | Foto: Arbeiter/Archiv
  • Post, Trafik, Bank, Nahversorger – alles in einem: Durch Kooperationen soll der ländliche Raum gestärkt werden.
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"Landpaket": Neue Kooperation soll den ländlichen Raum wieder beleben. Was fehlt GU-Nord?

Graz-Umgebung zählt nach wie vor zu den wachsenden und innovativen Bezirken. Trotzdem: In einzelnen Gemeinden im ländlichen Raum nimmt die wirtschaftliche und gesellschaftliche Infrastruktur ab. Die Österreichische Post und der Österreichische Gemeindebund kämpfen nun aktiv dagegen an und starten die Initiative "Landpaket". Wie gut ist GU-Nord aufgestellt? Wir haben in ein paar Gemeinden nachgefragt.

Ergänzungen erwünscht

17 Einrichtungen und Lebensmittelhändler preschen als Stakeholder gemeinsam nach vorne, um den ländlichen Raum auszubauen. Die Ziele sind klar definiert: lokale Nahversorgung stärken, Arbeitsplätze schaffen oder sichern, neue Geschäftsmodelle anbieten und Ortskerne attraktiver machen. Kurz: Gemeinden stärken. Abwanderungen sollen in Zukunft vermieden werden. Dazu will die Post Postpartner in Betrieb nehmen, die wiederum andere Partner beziehungsweise Kleinunternehmer mit ins Boot holen. Wer in Gemeinden, denen gewisse Geschäfte fehlen, einsteigen will, hat somit die Chance, eines zu eröffnen. Möglich sind Lebensmittel, die Direktvermarktung, Trafiken, aber auch Cafés oder Putzereien und andere Serviceleistungen. Wie das in der Praxis aussieht, zeigt die Post selbst vor: Sie hat schon erfolgreich die Türen der Kooperationsbank "Bank99" geöffnet, etwa in Gratwein, Judendorf, St. Oswald oder Deutschfeistritz. Deutschfeistritz’ Bürgermeister Michael Viertler sieht dem Projekt positiv entgegen: "Es ist ein wesentlicher Punkt für die Zukunft, die Infrastruktur zu erweitern und zu verbessern. Wir bemühen uns und werden versuchen, Probleme zu lösen."
In Stiwoll und St. Bartholomä gibt es bislang keine Post, hier wäre eine Ansiedelung denkbar. "Um die Frequenz zu steigern und den Bürgern mehr Service anzubieten, wäre zum Beispiel eine Postfiliale oder die Erweiterung anderer Geschäftsideen auf alle Fälle interessant für uns", sagt Stiwolls Bürgermeister Alfred Brettenthaler.
In St. Oswald bei Plankenwarth gibt es sowohl einen Nahversorger als auch einen Postpartner, Bürgermeister Andreas Staude würde sich aber über eine Bank freuen: "Im Moment betreibt die Gemeinde die Post, der neue Unimarkt hat aber angefragt, das zu übernehmen. So würde auch die Frequenz gesteigert werden, das befürworten wir. Die Bank ist uns leider abhandengekommen, wenn es da eine Möglichkeit gäbe, wären wir sehr dankbar."

Interesse vorhanden

Zwar ist die Polizei kein an diesem Projekt beteiligter Partner, dennoch ist ihre Abwesenheit Zeichen fehlender Infrastruktur. So sieht das auch Bürgermeister Helmut Weber in seiner Marktgemeinde Gratkorn, die immerhin über 8.000 Einwohner zählt und wo vor Ort die Exekutive seit Jahren fehlt. "Damals hieß es, der Bedarf sei nicht da. Die Polizei in Gratwein sei ‚eh direkt über der Mur‘ zu erreichen. Aber natürlich bestand damals und besteht heute noch Interesse." Darüber hinaus würde sich Weber vor allem über den Ausbau der Gastronomie freuen: "Wir wachsen, aber die Gastronomie schrumpft. Hier sind Initiativen, die das fördern würden, wünschenswert."
Gänzlich zufrieden ist hingegen Peggaus Bürgermeister Hannes Tieber, denn obwohl die Gemeinde mit ihren knapp über 2.200 Einwohnern zu den kleineren in der Region zählt, bietet sie alle notwendigen Serviceleistungen. So viele sogar, dass für Großeinkäufe die Deutschfeistritzer häufig in die Nachbargemeinde kommen: "Wir sind sehr gut aufgestellt. Es gibt keine Beschwerden", resümiert Tieber.

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