"Mein bisher schwierigster Film"

Drehten bedrückenden Zweiteiler über das Grubenunglück in Lassing: Fritz Aigner, Reinhold Ogris und der Eggersdorfer Alfred Ninaus (v.l.) | Foto: RANFilm
2Bilder
  • Drehten bedrückenden Zweiteiler über das Grubenunglück in Lassing: Fritz Aigner, Reinhold Ogris und der Eggersdorfer Alfred Ninaus (v.l.)
  • Foto: RANFilm
  • hochgeladen von Alois Lipp

Am 17. Juli 2018 jährt sich das schwerste Grubenunglück der österreichischen Nachkriegsgeschichte in Lassing zum 20. Mal. Zu diesem Jahrestag blickt ein neuer ORF-III-Doku-Zweiteiler auf das Grubenunglück zurück, das sowohl das Land als auch den heimischen Bergbau und den österreichischen Katastrophenschutz verändert hat. Der aus Eggersdorf bei Graz stammende Filmemacher Alfred Ninaus, sein Co-Regisseur und Drehbuchautor Fritz Aigner und ORF-III-Redakteur Rainer Springenschmid haben in monatelanger akribischer Arbeit alle Hintergründe zu den dramatischen Ereignissen recherchiert.

Die ganze Geschichte

"Es war mein schwierigster Film. Die Recherchen haben über ein Jahr gedauert. Wir sind draufgekommen, dass die Betroffenen diese Tragödie noch nicht gemeinschaftlich verarbeitet haben und 20 Jahre danach noch weniger denn je gesprächsbereit sind", erzählt Ninaus von den aufwendigen Vorarbeiten. "Wir sind betroffen und ohnmächtig davor gestanden. Erfreulicherweise haben sich zwei Mütter, die mittlerweile über 80 sind, wo jeweils die Söhne im Schacht geblieben sind, bereit erklärt, sehr beklemmende Interviews zu geben. Aber auch Söhne von Opfern haben letztlich authentisch berührende Aussagen von engsten Angehörigen gemacht", so Ninaus. Die zweiteilige Doku mit dem Titel "Lassing – Die ganze Geschichte“ wird am 16. Juli um 20:15 Uhr in ORF III ausgestrahlt. Dabei wird auch der Medienhype, der vor allem durch deutsche Medien mit Geldangeboten in die Höhe getrieben wurde, thematisiert. "Wir haben auch einen Kronzeugen erwischt. Roland Steiner, der elfte Bergmann, hat sich selbst bei uns gemeldet und war bereit, über das Unglück zu sprechen", erzählt der Eggersdorfer Produzent. "Der Zweiteiler ist sehr einprägsam, ein filmisches Dokument und ethisch anspruchsvoll. Wir wollen uns auf keinen Fall an dem Leid der Leute bereichern", betont Ninaus abschließend.

Drehten bedrückenden Zweiteiler über das Grubenunglück in Lassing: Fritz Aigner, Reinhold Ogris und der Eggersdorfer Alfred Ninaus (v.l.) | Foto: RANFilm
Dieses Bild hat sich in das kollektive Gedächtnis eingeprägt. | Foto: ORF
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.