"Rauch-Haus" in Semriach: Zukunft für viel Geschichte

Alte Postkartenansicht vom Gasthof: Die Zukunft des geschichtsträchtigen Gebäudes liegt in der Hand der Semriacher.  | Foto: Privat
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Ideenwettbewerb: Das "Rauch-Haus" soll zur Ortskernentwicklung von Semriach beitragen.

Die Geschichte der österreichischen Wirtshauskultur ist reichhaltig: Im Gasthaus wird gemeinsam bodenständige Küche genossen, Karten werden gespielt, es wird gezecht, getratscht und über Politik philosophiert. Der Wirt gehört(e) deshalb vor allem im ländlichen Raum seit jeher zum Ortsbild dazu und ist genauso unverzichtbar wie der Bürgermeister und der Pfarrer. Anno dazumal, als die Bevölkerung noch Selbstversorger war, konnte man im Gasthaus aber nicht nur gut speisen, sondern auch einkaufen. Und zwar Fleisch in der an vielen Wirtshäusern angeschlossenen Fleischerei, denn der Großteil der ländlichen Bevölkerung konnte sich häufig weder Haltung noch Schlachtung der Tiere leisten. So auch im Haus von Georg Rauch in Semriach.
Der geschichtsträchtige Gasthof mitten im Ortskern hat eine über 500-jährige Geschichte. Sowohl ein Sägewerk als auch eine Fleischhackerei, eine Landwirtschaft und das Gasthaus mit Fremdenzimmer haben Menschen angezogen. Bis 2000 war das Gasthaus in Betrieb, seit 2007 steht das Gebäude leer. Zuletzt war es im Besitz der Geschwister Barbara und Hans-Jörg Rauch sowie deren Cousin Joachim Rauch. Die Gemeinde hat schon länger versucht, dem historischen Fleck neues Leben einzuhauchen. Jetzt soll es mit einem Ideenwettbewerb in die Zukunft geschickt werden. Initiiert hat das Projekt Rechtsanwalt Reinhard Hohenberg. Das Entscheidende daran: Die Semriacher sollen mitbestimmen können.

Leben im Zentrum

"Es geht nicht um Geld, es geht um die Ortskernentwicklung. Die Semriacher sollen sehen, wie wertvoll ihre Gemeinde ist. Deshalb sollen sie auch mitentscheiden können, was mit dem Haus geschieht. Das ‚Rauch-Haus‘ ist schon immer das Zentrum gewesen. Und im Zentrum spielt sich das Leben ab. Mit dem Ideenwettbewerb soll neuer Schwung hineinkommen", verrät die Projektverantwortliche Alexandra Gruber. Dem schließt sich auch der Besitzer des Gebäudes, Reinhard Hohenberg, an: "Mein wesentliches Ziel ist es, mit diesem Haus und mit dessen Entwicklung einen Beitrag zur Belebung des Ortskernes zu leisten. Der Markt ist praktisch ausgestorben, das war vor 50 Jahren noch ganz anders. In diesem Sinne möchte ich in diesem ‚Rauch-Haus‘ möglichst viele Funktionen unterbringen, welche ihrerseits wiederum entsprechende öffentliche Wirksamkeit haben." Hohenberg und Gruber, die beide Wurzeln in Semriach haben, ist die verantwortungsvolle Aufgabe eine Herzensangelegenheit. Noch bis zum 17. August können Ideen unter gemeinde@semriach.at oder alexandra.gruber77@gmail.com eingereicht werden.

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