Riegersburg ist für Ansturm gerüstet

Emanuel von und zu Liechtenstein lädt zur Waffenausstellung auf die Riegersburg.
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Am 23. März eröffnet Emanuel von und zu Liechtenstein die neue Waffenausstellung auf der Riegersburg. Gezeigt werden Rüstungen, Schwerter, Gewehre, Pistolen sowie Hieb- und Stichwaffen. Auf Einladung des Burgherren war die WOCHE bei den Aufbauarbeiten dabei. Im persönlichen Gespräch beim Spaziergang durch die Ausstellungsräume erzählte der Prinz von der Funktion der alten Waffen, seinen Ambitionen als Burgherr und seinem Jagdunfall.

Seit wann sind Sie Burgherr?
Ich habe den Familienbetrieb im Jahr 2009 übernommen. Damals war ich noch in der Ausbildung zum Allgemeinmediziner. Ich habe langsam versucht, den Betrieb nach meinen Vorstellungen umzustrukturieren.
Und wie geht es Ihnen dabei?
Gut, gut! Allerdings muss ich dazusagen, dass ich in einer gewissen Weise darauf vorbereitet war. Bei uns ist es interfamiliär so geregelt, dass der älteste Sohn den Betrieb übernimmt.
Erstmals stellt die Riegersburg ihre Waffen zur Schau. Liegt Ihr Schwerpunkt auf der touristischen Erschließung der Burg?
Der Betrieb ist mit Forstwirtschaft und Landwirtschaft vielschichtig. Aber das Hauptaugenmerk liegt sicher auf dem Tourismus. Die Waffenausstellung habe ich gemeinsam mit meinen Mitarbeitern konzipiert und in Eigenregie gebaut.
Welche Waffen aus welcher Zeit sind zu sehen?
Das zeitliche Spektrum reicht vom 14. Jahrhundert bis in die Moderne – beginnend mit Hieb- und Stichwaffen, den sogenannten Blankwaffen, über die ersten Feuerwaffensysteme bis hin zur Gegenwart mit automatischen Waffen. Und das Ganze ist auch thematisch gegliedert – zum einen in Kriegsgerät, zum anderen in Prunk-, Repräsentations- und auch Sport- sowie Jagdwaffen.
Sind die Waffen noch funktionstüchtig? Kennen Sie deren Handhabung?
Ich habe nie gefochten, weiß also nicht, mit einem Schwert umzugehen. Aber die Systeme per se sind mir durchaus geläufig. Die alten Waffen funktionieren überwiegend nicht mehr, die Leihgaben von Steyr Mannlicher wie das Sturmgewehr STG 77 freilich schon.
Gehen Sie selbst auf die Jagd?
Ja. Ich bin Jäger und verwende Schrot- und Kugelgewehre, wie man sie zur Jagd verwendet.
Sind Sie beim örtlichen Jagdverein?
Nein, ich bin kein Vereinsmeier. Wir haben das Glück, ein eigenes Revier zu besitzen. Wenn Zeit bleibt, gehe ich auch ganz gerne Tontaubenschießen.
Sie jagen immer alleine?
Ja. Ich bin ein wenig traumatisiert von einem Jagdunfall. Bei einer Schweinejagd in Ungarn bin ich niedergestreckt worden. Zum Glück ist das Projektil abgelenkt worden und nicht mit voller Wucht auf mich geprallt. Die Kugel ist in der Leber stecken geblieben. Ein Durchschuss hätte mich wahrscheinlich getötet.
Glück im Unglück! Zurück zur Ausstellung. Wozu dienten diese Räume früher?
Zur Unterbringung von Gesinde – also von Bediensteten. Sie befinden sich unterhalb der Repräsentationsräume wie Weißer Saal und Rittersaal. Sie sind 1987 für die Landesausstellung geöffnet und dann wieder eingemottet worden.
Bleiben die Waffen nun in diesen Räumen?
Vorerst schon. Sie sind über die Ausstellungsdauer (bis 31. Oktober, Anm. d. Red.) hinaus in diesen Räumen zu sehen. Hier sind sie bestens aufgehoben. Wir haben neue Sicherheits- und Alarmsysteme installiert.
Wie wichtig sind touristische Projekte im Hinblick auf Aufnahme ins Weltkulturerbe?
Die Riegersburg ist etwas Einzigartiges. Allein deshalb verdient sie sich diesen Status. Außerdem lebt unsere Gegend vom Tourismus. Die Riegersburg ist ihr größtes Zugpferd. Im neuen Bezirk, der gerade im Entstehen ist, sind wir so etwas wie das touristische Epizentrum. Es kann gar nicht genug Magneten geben. Die Region ist schon jetzt eine gute Destination, aber wir müssen weiter daran arbeiten.
Gibt es eine Aufbruchstimmung im Ort?
Ja, eine stark wahrnehmbare Aufbruchstimmung. In der kommunalen Politik hat es einige Veränderungen gegeben und dadurch weht ein frischer Wind. Die Frequenz ist gut. Die Besucher haben durchaus einen gastronomischen Bedarf. Was fehlt, ist ein gutbürgerliches Gasthaus.

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