Freiräume (Un)Conference
Schule neu denken: Selbstständigkeit am Stundenplan

An der VS Kalkleiten wird der Unterricht gemeinsam erarbeitet, um individuelle Stärken zu fördern. | Foto: WOCHE
  • An der VS Kalkleiten wird der Unterricht gemeinsam erarbeitet, um individuelle Stärken zu fördern.
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Ylvie und Moritz führen durch die Klassenräume. Sie zeigen, wie Deutsch, Mathematik, Sachunterricht und Co. nicht einfach nur gelernt, sondern auch erfasst und erfahren werden können. Dass dies nicht etwa die Direktorin Brigitta Hribernig tut, gehört zum pädagogischen Konzept der Volksschule Kalkleiten in Stattegg: Hier werden die Schüler dahingehend gefördert, Selbstständigkeit zu entwickeln, Verantwortung für sich und ihre Umwelt zu übernehmen und den Mut zu haben, den eigenen individuellen Potenzialen nachzugehen. Als "Schule im Aufbruch" ist die VS Kalkleiten längst zu einem Vorbild in der Schulentwicklungslandschaft geworden.

Lernen erleben

"Wir alle sind Teil des Ganzen. Unser Tun wirkt sich auf die Mitmenschen aus. Man kann deshalb gar nicht früh genug damit anfangen, Kinder zu stärken und ihnen zu zeigen, wie wichtig es ist, wie sie mit sich selbst und anderen umgehen", sagt Hribernig. Und das wird durch unterschiedliche Wege erreicht. Etwa, indem der klassische Frontalunterricht nur in kurzen Phasen erfolgt, hingegen Neugierde, Entdeckerdrang und Kreativität fixer Bestandteil des Stundenplans sind. Oder, indem die vorgegebenen Lehrpläne zwar eingehalten werden – wie das erfolgt, das erarbeiten die Schüler mit dem Lehrpersonal aber selbstständig. Diese Art des Unterrichts macht die VS Kalkleiten für die "Freiräume"-Konferenz mit ihrem Motto "Selbstorganisation, Ganzheit und Sinn" (siehe Info unten) interessant.
An der VS Kalkleiten beginnt die erste Unterrichtseinheit mit Freiarbeit (siehe Bild). Mit Lernspielen, die sich die Kinder selbst aussuchen, eignen sie sich Wissen an oder bauen ihre Fähigkeiten aus. Hilfe von den Lehrern gibt es, wenn sie angefordert wird. Fehler dürfen passieren, um zu lernen, mit schwierigen Situationen umzugehen. Am Ende der Freiarbeit sollen die zuvor gesetzten Ziele bewusst wahrgenommen werden, damit das (Er-)Lernen auch Freude bereitet. Jeden Freitag führt ein Leitthema durch den Unterricht. So wird zum Beispiel Physik durch Experimente, die Natur durch einen Waldbesuch oder die Welt durch das Aufeinandertreffen mit anderen Kulturen kennengelernt. Und am Monatstag präsentieren die Schüler Theaterstücke, Tänze, Aufsätze oder andere Projekte, die sie erarbeitet haben. Feedback kommt untereinander, und die Großen helfen den Kleinen.

Soziales Lernen

Dass Selbstständigkeit auch zu Selbstsicherheit führt, hat unmittelbare Auswirkungen. "Die Schüler haben keine Angst, Fragen zu stellen. Sie trauen sich, Erwachsene anzusprechen und ihre Interessen zu präsentieren", verrät Hribernig stolz. Deshalb bewegen sich die Kinder auch vollkommen ungezwungen durch das Schulgebäude. "Ich bin mir sicher, dass nicht alle Schüler meinen Nachnamen kennen", meint die Direktorin. Das hat hier aber nichts mit Antiautorität zu tun, sondern mit Vertrauen. Denn natürlich gibt es auch Regeln und Strukturen. Wie diese eine Gemeinschaft wie Schüler, Lehrer und Eltern zusammenhalten, wird allerdings gemeinsam definiert.
Und wie bei allen Kindern kommt es hier zu Reibereien. Mit einem Unterschied: Ein Streit wird immer geklärt, wenn es sein muss, dann auch mit den Streitschlichtern. Wer unzufrieden mit einer Situation ist oder wer einen Verbesserungsvorschlag im Allgemeinen hat, kann das auf einen Zettel schreiben. Über den darauf geschriebenen Inhalt wird demokratisch beim Klassenrat abgestimmt.

Die Konferenz:
Die Freiräume (Un)Conference ist Österreichs größte Veranstaltung zu neuen Organisations- und Arbeitsformen.
Sie findet am 13. und 14. Mai 2019 bereits zum vierten Mal in der Grazer Seifenfabrik statt.

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