Feuerwehren rüsten auf
Umfangreiche Vorbereitung auf die Hochwasser

Als 2004 die heftigen Unwetter dafür sorgten, dass Deutschfeistritz unter Wasser stand. | Foto: Privat
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So sehnsüchtig der Sommer auch erwartet wird, mit ihm beginnt auch die Regen- und nicht selten Starkregenzeit. Die Hochwasser fordern in den letzten Jahr die Freiwilligen Feuerwehren immer mehr. Die Unwetter werden intensiver. Die Freiwilligen Feuerwehren rüsten sich bereits. In Deutschfeistritz etwa gibt es für Katastrophenfälle sogar eine eigene "Katastrophenhalle".

GRAZ-UMGEBUNG. 2004 zogen heftige Unwetter über die Gleinalpe durch das Übelbachtal. Die sinflutartigen Regenfälle sorgten dafür, dass der Übelbach über die Ufer tritt. Die Marktgemeinde Deutschfeistritz stand gut einen Meter unter Wasser. 150 Feuerwehrkameradinnen und -kameraden aus 13 verschiedenen Feuerwehren waren im Einsatz. 107 Alarmmeldungen gingen ein. Drei Kinder wurden in ihren Häusern eingeschlossen, Kanaldeckeln wegschwemmt, Straßen waren unpassierbar und der Strom wurde teilweise aus Sicherheitsgründen gekappt. Es war nicht das erste verheerende Unwetter für die Marktgemeinde, und es gibt noch unzählige steirische Gemeinden, die von solchen Ereignissen im Laufe der Zeit betroffen waren. Aber: Alle Zeichen deuten darauf hin, dass im Zuge des Klimawandels mit noch mehr und häufigeren Katastropheneinsätzen zu rechnen ist. 

Das Unwetter jährt sich heuer zum 20. Mal. Hier ein Blick auf Deutschfeistritz. | Foto: Foto Ulrich
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Für die Katastrophe vorbereitet

Generell gelten in Graz-Umgebung Nord der Andritzbach, Stattegg, Thalerbach, Thal, Rötz- und Schiningbach, Gratwein-Straßengel, sowie Pickl-, Felber- und Dultbach, der Tyrnauer Bach, Frohnleiten und eben der Übelbach als Risikogebiete, wenn der Regen einsetzt (wir haben berichtet, alle Infos hier: "GU-Gemeinden im "Risikogebiet Hochwasser"). Eine entsprechende Prävention ist daher vonnöten. Neu in Deutschfeistritz ist die Katastrophenschutzhalle neben dem Rüsthaus der Freiwilligen Feuerwehr. Sie dient als zentrale Lagerung von Einsatzmitteln für den Fall der Fälle. Im Krisenfall können sich die drei Feuerwehren der Marktgemeinde, Deutschfeistritz, Kleinstübing, Großstübing, ausrüsten und die sich darin lagernden Utensilien rasch einsetzen – das betrifft nicht nur Hochwasser, sondern auch andere Einsatzarten. Der Bauhof übernimmt die Koordination. 

Als 2004 die heftigen Unwetter dafür sorgten, dass Deutschfeistritz unter Wasser stand. | Foto: Privat
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Die Katastrophenschutzhalle ist für die Feuerwehr gedacht. Wenn sich Private für den Ernstfall rüsten wollen, gibt es die Möglichkeit, Gratis-Sandsäcke in haushaltsüblichen Mengen beim Bauhof zu holen. Denn: "Einer der wichtigsten Punkte im Katastrophenschutz ist die Eigenverantwortung der Bevölkerung, da selbst die besten Notfalllösungen und Pläne der Kommunalpolitik sowie der Einsatzorganisationen nicht so ausgebaut werden können, um alle privaten Katastrophen zu beheben. Eigenvorsorge der Bevölkerung ist das Wichtigste, egal ob Blackout, Hochwasser oder Sturm", sagt Thomas Steinscherer, Strategieausschussobmann der Marktgemeinde Deutschfeistritz, der für das Katastrophenschutzkonzept verantwortlich ist.

Sandsäcke schützen

Beim Füllen von Sandsäcken für Private müssen die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Stiwoll genannt werden. Eine eigene Sandsackfüllmaschine sorgt dafür, dass nicht nur die Stiwollerinnen und Stiwoller, sondern auch steiermarkweit andere Gemeinden rasch zu vollen Säcken kommen. Aktuell ist das Gerät wieder unterwegs. Die erste Ausfahrt führte zur Stadtfeuerwehr Fehring, wo sich die umliegenden Feuerwehren auf die Unwettersaison vorbereiten konnten. In gut drei Stunden wurden 80 Tonnen in 2.750 Sandsäcke gefüllt. 

Bist du auf ein Hochwasser vorbereitet?
Bei den Kameraden der FF Stiwoll ist die Sandsackabfüllmaschine stationiert und für alle verfügbar. | Foto: BFV Graz-Umgebung
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"Sandsäcke sind halt die effektivste, einfachste und schnellste Methode, um sich als Privatperson schützen zu können. Pumpen, die hat nicht jeder", sagt Günter Kriegl von der FF Stiwoll. Und er mahnt: "Daher ist es wichtig, die Säcke schon vor der Unwetterperiode zu füllen, also, bevor es so weit ist." Wohl nicht zuletzt, weil das auch eine Entlastung für die Einsatzkräfte selbst ist. 

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