In Feldkirchen bei Graz

Wieder Zwist um einen Ort der Begegnung

Die geplante zweite Begegnungszone in Feldkirchen sorgt für gleiche Aufregung wie vor zehn Jahren. Diesmal soll im südlicher gelegenen Ortsteil Abtissendorf eine solche entstehen.

FELDKIRCHEN BEI GRAZ. Bereits vor zehn Jahren hat die Einführung einer Begegnungszone, damals noch als Shared-Space gestartet, in Feldkirchen bei Graz für Aufregung gesorgt. Damals wie heute ist es vor allem die FPÖ, die gegen das Projekt wettert.

Zweite Begegnungszone

Geplant sei nämlich eine zweite Begegnungszone, diesmal im südlicher gelegenen Ortsteil Abtissendorf. Die dortige Triester Straße wurde nach dem Bau der Flughafen-Umfahrungsstraße vor zehn Jahren als Gemeindestraße übernommen. "Es hat schon damals Pläne gegeben. Wenn die Koralmbahnbaustelle fertig ist, wollen wir diese alte Bundesstraße als Gemeindestraße beleben und mehrere Plätze der Begegnung machen", bestätigt Feldkirchens Bürgermeister Erich Gosch (ÖVP) die Pläne. "Man möchte meinen, dass die Erfahrungen mit der bestehenden Begegnungszone als abschreckendes Beispiel dienen sollten – dem scheint leider nicht so zu sein", kritisiert hingegen FPÖ-Vizebürgermeister Stefan Hermann das Vorhaben.

Für FPÖ zu wenig Durchmischung

Den Blauen fehle es an der Durchmischung des Verkehrs. "Die Triester Straße ist aufgrund der Dominanz des Individualverkehrs gänzlich ungeeignet, um eine Begegnungszone zu errichten. Studien haben belegt, dass es ein Mindestmaß an Durchmischung des Verkehrs braucht, damit eine solche überhaupt funktionieren kann", führt FPÖ-Gemeinderat David Wilfling aus. "Wir wollen zum Einen die Menschen dazu bewegen die B67 zu nehmen und dem Ort das Lebenswerte zurückgeben. Wir haben dazu auch Experten gefragt und ein gutes Mittel ist eine Begegnungszone", kontert Ortschef Gosch. Der Ort auf Höhe der Tankstelle Konrad entspreche durch Gasthaus, Kindergarten, Spielplatz, Frisör und einem geplanten Gewerbegebiet einem Zentrum. Auch eine neue Bus-Haltestelle soll dort kommen. "Man muss immer abwägen für wen wir Plätze schaffen. Ich sehe es als meine Verantwortung Aufenthalts- und Begegnungsbereiche für Menschen zu schaffen, wo das Auto nicht im Vordergrund steht", sagt Gosch.

Jetzt werde begonnen in einen Prozess zu gehen. Dass der Verkehr langsam durchläuft, sei bereits im Ortszentrum zu erkennen. Eine Tempobeschränkung und auch eine Begrünung sind deshalb auch im Süden geplant. "Wir wollen den Verkehr gleichberechtigt untereinander führen und Autos nicht aussperren. Dass es funktioniert, wissen wir", betont der Ortschef abschließend.

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