GU-Nord
Wo und wie Outdoor-Sport möglich ist

Foto: Tidbury
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Ab dem 1. Mai dürfen die Outdoor-Sportstätten wieder öffnen. Wie genau die Regelungen bei den jeweiligen Sportarten aber aussehen, das müssen die Fachverbände selbst ausarbeiten. Indoor-Sport ist bislang nur für Berufssportler unter Einhaltung der Abstands- und Sicherheitsmaßnahmen möglich. Dabei warnt Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler: "Corona-Maßnahmengesetz ist kein Freibrief für exzessiven Outdoor-Sport".

Wie sieht es in Graz-Umgebung Nord aus? Wo können sich die Sportler unter welchen Bedingungen im Freien aufhalten? 

Aufschlag am Tennisplatz

Am Platz des Tennisclubs Judendorf-Straßengel wurde vor Kurzem die Traglufthalle, eine der modernsten Österreichs, die den Spielbetrieb in der Wintersaison ermöglicht, abgebaut. Nun bereitet sich der TC mit den Lockerungen der Corona-Maßnahmen im Hinblick auf Outdoor-Sportstätten auf die Sommersaison vor. „Die sechs Plätze sind spielbereit“, sagt Johannes Fleck, Obmann des TC Judendorf-Staßengel. Genaue Richtlinien, wie gespielt werden kann, gibt es bislang noch nicht. „Fest steht aber, dass wir sie genau einhalten werden.“ So kann Fleck zumindest schon sagen, dass es den Tennisspielern möglich ist, die Partien abzuhalten, nicht jedoch, sich vor Ort zu duschen oder das Gastroangebot zu nutzen. Auch, ob Tennisdoppel gespielt werden können, ist noch unklar.

Damit nicht zu viele Spieler vor Ort erscheinen, nutzt der Tennisclub, wie bislang auch, das Online-Reservierungssystem. Der Vorteil: Es kommt zu weniger Kontakt, die Partien können genau eingeteilt werden und die Pausen so koordiniert, dass sich die Spieler nicht begegnen, dass also genug Zeit bleibt, bis die einen gehen und die anderen beginnen können. „Die Leute sind schon ganz gierig darauf, endlich wieder Tennis zu spielen und sich zu bewegen“, freut sich Fleck.

Entlang der Mountainbike-Strecken

Um sich die Beine zu vertreten, sind und waren Spaziergänge, joggen oder Radfahren während der strikten Maßnahmen erlaubt. Anders sah es für Mountainbiker aus, die schon alleine aufgrund gesperrter Strecken und Anlagen nicht in die Pedale treten konnten. Davon betroffen ist auch der geplante Mountainbike-Trail, der vom Geierkogel, Rannach, in den Dultgraben im Frühjahr entstehen hätte sollen. „Die Maßnahmen sind uns dazwischen gekommen, der Trail ist zur Hälfte fertig. Wir wollen ihn jetzt weiter ausbauen, wenn es möglich ist“, sagt Alexander Pinter, staatlich geprüfter Mountainbike-Instruktor und Bewirtschafter des Forstguts Burgstaller. Unabhängig davon, ob der Trail fertig wird, mahnt Pinter aber zur Vorsicht, um das Verletzungsrisiko für die Mountainbiker gering zu halten. „Die Saison fängt erst an. Startet ganz gemütlich und bereitet euren Körper vor.“ Zu beachten ist ebenso die Einhaltung des Abstands beim Fahren. „Der 20-Meter-Abstand ist wichtig, um nicht im Windschatten eines anderen zu fahren. So kann eine Übertragung gut vermieden werden.“

Pinter selbst hat sich bereits gut vorbereitet. Anfang April startete er die Indoor-Radtour „Corona Ride Austria“, der sich über 1.000 Teilnehmer auf der Plattform Zwift anschlossen. Eine zweite Auflage davon ging auch schon an den Start, und niemand geringerer als der sechsfache „Race Across America“-Gewinner Christoph Strasser war dabei. „So gerne wir draußen fahren, jetzt heißt es, aufeinander Rücksicht nehmen. Christoph Strasser ist auch in Zeiten wie diesen ein echtes Vorbild, er war einer der ersten Sportstars, der in den sozialen Netzwerken seine Fans aufgefordert hat, gefährliche Outdoor-Aktivitäten zu unterlassen“, sagt Pinter. Neben der sportlichen Aktivität geht es beim Indoor-Radeln auch um eine gute Sache, denn beim Ride werden Spenden für die Caritas-Notfallhilfe gesammelt.

Bogenschützen aufgepasst

Mit Pfeil und Bogen durch den Wald wird auch in Straßengel ab dem 1. Mai wieder möglich sein. Auf Initiative von Manfred Kaufmann, Obmann des Vereins Styrian Archery, ist hier vor gut eineinhalb Jahren ein 3D-Bogenparcour entstanden. 70 realistisch nachgebildete Tierattrappen an 34 Stationen warten auf traditionelle Bogenschießer (und die, die es noch werden wollen), die ohne technische Hilfsmittel die Jagd als Freizeitsport nachempfinden. Anfänger und Profis haben gleichermaßen ihren Spaß. Der Bogensport ist nicht nur eine gute Abwechslung, er zielt vor allem auf Geschicklichkeit und das Konzentrationsvermögen.

„Der Abstand zueinander ist im Wald ja definitiv gegeben. Wir haben ein zwölf Hektar großes Areal. Die Anlage wird von uns betreut. Wir achten also darauf, dass alles sicher funktioniert“, so Kaufmann. Doch aufgepasst, auch beim Bogensport in Straßengel kommt es zu Einschränkungen, da Gruppenveranstaltungen untersagt sind: „Im Moment können wir keine Kurse anbieten, da einfach zu viele Leute dabei zusammenkommen. Wer eine Schusskarte oder Tageskarte hat, kann loslegen.“

Abschlag am Golfplatz

Eigentlich hätte im Mai ein einzigartiges Golfturnier in Frohnleiten stattfinden sollen: Mit den „Murhof Legends – Austrian Senior Open“ sollte die Crème de la Crème des Golfs abschlagen. Barry Lane, Phillip Price oder Peter Fowler wären dabei gewesen. Jetzt wird über einen Termin in Oktober nachgedacht. Für Hobbygolfer gibt es aber gute Nachrichten. „Wir freuen uns, dass in dieser schwierigen Situation der Golfsport mit seinen Vorteilen punkten kann. Man bewegt sich in der Natur, hat aufgrund der großen Fläche genügend Abstand und teilt sich auf einer Golfrunde mit insgesamt maximal vier Spielern keine Utensilien wie Schläger oder Bälle“, sagt Gerald Stangl von der Murhof Gruppe.

Generell gelten die allgemeinen Bestimmungen auch auf der Golfanlage: Mindestens zwei Meter Abstand, in Räumen der Geschäftsstelle ist der Mund-Nasen-Schutz zu tragen und auf das Händewaschen und Desinfizieren wird Wert gelegt. Auch die Leihtrolleys werden desinfiziert.
Neue Regeln gibt es auch beim Spiel selbst. So darf der Ball straflos besser gelegt werden, im Bunker ist kein Rechen nötig, die Fahne im Loch bleibt und darf somit nicht angegriffen werden. Auf der Driving-Range wird die Kapazität leicht verringertet, aber der Abstand ist sowieso gegeben, die Leihbälle der Driving Range werden nach dem Gebrauch ohnehin immer gewaschen.
Generell rechnet Murhof mit einer vollen Auslastung ab der Wiedereröffnung.

Angeln, Klettern und Co.: Was ist noch möglich?

Nicht nur Wanderer und Mountainbiker können hoch hinaus, auch Kletterer und Boulderer haben die Region für sich entdeckt. Bei Gratkorn an der nördlichen Grazer Stadtgrenze wartet das Zigeunerloch mit der höchsten Dichte an schweren Routen im Grazer Bergland auf. Der „Zigeunerbaron“ mit Schwierigkeitsgrad 10 ist berühmt-berüchtigt, aber auch Sonntagskletterer kommen auf ihre Kosten.

Angeln ist nach  Auflagen der Bezirkshauptmannschaft derzeit noch nicht gestattet. Aber wenn es losgeht: Die Reiner Fischteiche umfassen rund 4,5 Hektar Wasser, die zum Teil von Wald und Schilf umrandet sind und jedem Fischer eine große Auswahl an liebevoll angelegten Angelplätzen bieten. Tages- und Jahresmitgliedschaften sind bei der Fischerrunde (0676/503 5816) erhältlich.

Die Naturkegelbahn Loambudl wurde vom Österreichischen Kameradschaftsbund Ortsstelle Übelbach vor sieben Jahren gebaut. Sie befindet sich am Sportplatz von Übelbach. Es wurden schon des Öfteren interne Vereins-, Firmen-, und Geburtstagskegeln abgehalten. Bei Bedarf ist eine Absprache mit dem Obmann Erwin Nemecek unter der Nummer 0664/4134035 nötig.

Die Wanderwege des Tourismusverbandes Region OberGraz sind großteils gut begehbar. Dennoch sollten Sie darauf achten, die Wahl der Wanderstrecke der Kondition und Trittsicherheit anzupassen. Auf www.obergraz.at gibt es eine Vielzahl an schönen Wandertouren der Region zu entdecken. Wer nicht auch die klassische Wanderkarte verzichten möchte, dem sei die OberGraz-Wanderkarte von der Ruine Gösting bis zum Speikkogel empfohlen. Erhältlich im Tourismusbüro. Infos gibt es bei Meike Brucher  unter 03127/4135530.

Sport nach draußen verlegen?

Und wie sieht es mit Mannschaftssport oder Sport, der direkten Kontakt braucht, aus? In Frohnleiten etwa spielen sich die Volley Frogs in den letzten Jahren in nur kurzer Zeit nach oben, die Volleballyspielerin sind aber natürlich auch von den Maßnahmen betroffen, zumal sie indoor trainieren und ihre Spiele austragen. Sieht das ab dem 1. Mai anders aus? „Die neuen Regelungen betreffen uns nicht. Die Saison endet Mitte April, dann gibt es eine lange Pause, bevor die Liga frühestens Ende August startet“, verrät Stefan Haller, Trainer der Volley Frogs. Trotzdem gibt es die Überlegung, sich fit zu halten, indem die Damen zum Beispiel auf einen Beachvolleyball-Platz ausweichen können. Wie genau das möglich ist und ausschauen wird, steht aber noch in den Sternen.

In Gratkorn sind die Kickboxer vom ATUS Gratkorn noch unsicher, wie es weitergeht. Der Kraftsport, der Körperkontakt nicht ausschließt, benötigt noch strengere Regelungen als etwa Golf oder Tennis, wo im Areal im Freien ohnehin genug Freiraum zwischen den Spielern und Teilnehmern gegeben ist. „Wir warten noch ab, wie die nächsten Schritte aussehen“, sagt Sektionsleiter und Trainer Manfred Blümmel. „Vielleicht ist es, mit weiteren Lockerungen möglich, draußen entsprechend zu trainieren. Aber es gilt: abwarten.“

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