Die Postkarte an den statt vom Urlaubsort

- Redaktionsleiter Heimo Potzinger
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Kurz vor der Rückkehr aus dem Urlaub werden die Lehrer für ihre vermeintlichen Privilegien gesteinigt. Das hat keinen Stil, aber durchaus System. Unter den gegebenen Umständen verweigern die Gewerkschafter die Verhandlungen über die Fortbildungsverpflichtung in den Ferien fürs Erste nicht ganz zu Unrecht. Bewusst wird ausgerechnet in den Ferien eine Neiddebatte vom Zaun gebrochen.
Schon einmal habe ich daher den opportunistischen Schulterschluss der Politiker mit dem „gemeinen Volk“ als unlauteres Instrument zur bewussten Meinungsbildung kritisiert. Und ich bleibe dabei: Warum schicken wir die Lehrer zunächst in die Ferien, um ihnen am Urlaubsort unsere Missgunst auszurichten? Da bleibt mir der Vorwurf von Populismus nicht gerade im Halse stecken.
Auf alle Fälle hat jeder Lehrer das persönliche Recht, seine Ferien zu genießen, solange er ein gesetzliches Recht darauf hat. Und dieses ausgerechnet im Urlaub in Frage stellen zu wollen, ist nicht nur paradox, sondern unrechtmäßig.
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