Flächen, Kosten und Förderung
Fakten-Check: Schulen in Gratkorn-Teil 2

3Bilder

Der Zustand der Volksschulen in Gratkorn wurde 2017 vom Architekturbüro Frei & Wurzrainer im Auftrag der Abteilung 17 des Landes überprüft. Das Ergebnis:
„Insgesamt kann (...) festgestellt werden, dass die besichtigten Räumlichkeiten in Bezug auf ihre Größe und deren Nutzungs-möglichkeiten unter Einhaltung und Erfüllung der sofort umzusetzenden Maßnahmen den Anforderungen für die Führung von Volksschulen entsprechen.“ Auch die Möglichkeit der Zusammen-führung zu einer Volksschule wurde überprüft mit den Varianten Ausbau der VS2 sowie Neubau einer VS.

Die Zahlen dazu sind hier übersichtlich dargestellt und waren Grundlage für die GR-Sitzung bei der mit den Stimmen von SPÖ, FPÖ und ÖVP ein Neubau beschlossen wurde. Dies war auch von der Abteilung 17 so empfohlen worden, weil diese annahm, dass die Schülerzahlen in den VS in Gratkorn steigen würden. Die Prognose steht allerdings im Widerspruch zur tatsächlichen Entwicklung, nach der im günstigsten Fall die Schülerzahlen gleich bleiben. Dass die Kosten für den Neubau viel zu niedrig angesetzt sind, wurde schon damals zu befürchten.
(Tabelle auch als Foto angefügt)

2017    VS1+ VS2 Sanierung  VS2 – Ausbau   Neubau
Kosten    6.755.186,32    9.314.257,76   9.883.824,00
Bruttogeschoßfläche m2  4.815,77    4.013,66    3.900
Grundstückgröße m2   8380     4460    5100 (erst 2018)
Klassen       14     12     16
Wert wenn verkauf 1.289.752,00  1.074.556,00
Kosten abzügl. Verkauf  6.755.186,32  8.024,505,76    7.519.516,00

Für eine moderne Pädagogik spielt die Fläche die pro Kind eine wichtige Rolle. Die jetzt zur Verfügung stehenden Flächen bleiben nur bei einer Sanierung erhalten. Bei einem Neubau würden mehr Klassen auf weniger Bruttofläche kommen. Bei der Grundstückauswahl für den Neubau (2018) stellte sich dann heraus, dass durch das größere Gebäude sich die Freifläche pro Kind auf die Hälfte reduziert. Weiters wurde bekannt, dass die Gemeinde beim Verkauf der VS2 weitere Flächen neben der VS2 verkaufen würde. Diese könnten auch bei einem Ausbau der VS2 zur Verfügung gestellt werden.

Als Förderung hat die Gemeindeführung für den Neubau mit bis zu 40% der Kosten angegeben, für die Sanierung keine, obwohl die Sanierung der VS Semriach und der VS Thal höher gefördert wurde als ein Neubau.

Bei der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 20.5.2020 stand der Schulneubau in zwei Tagesordnungspunkten mit diesen Werten am Programm. (Tabelle auch als Foto angefügt)

2020       VS2 – Ausbau         Neubau
Kosten       14.840.000       13.500.000
Bruttogeschoßfläche   4.013,66 + 4 Klassen  3.900
Grundstückgröße     7164     5100
Klassen        16     16

Als Förderung hat die Gemeindeführung für den Neubau bis zu 40% der Kosten angegeben, für die Sanierung keine, obwohl die Sanierung der VS Semriach und der VS Thal höher gefördert wurde als ein Neubau. Ebenso wenig nachvollziehbar erscheint die Erhöhung der veranschlagten Kosten um über 5,5 Mio. Euro im Jahr 2020 gegenüber 2017 für einen Ausbau der VS2. Darüber hinaus kann eine Förderung von 40% nur dann erzielt werden, wenn es eine Nachnutzung der beiden alten VS-Gebäude gibt.

Daraus ergibt sich in Gesamtsicht die folgende Tabelle, die Titelbild dieses Beitrags ist.

Zusammenfassend lässt sich also folgendes festhalten:
* Der Neubau reduziert die Flächen, die pro Kind zur Verfügungen stehen tatsächlich, sowohl im Schulgebäude, als auch im Freien
* Bei den Kosten gibt es offensichtlich viele Unsicherheitsfaktoren, u.a. durch nicht berücksichtige Umstände und nicht klaren Förderbedingungen. Vergleiche mit Thal und Semriach weisen auf geringere Kosten bei einer Sanierung oder einem Ausbau hin. Klima- und Bodenschutz wäre ein psitiver Nebeneffekt.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Bei der Planung wurde Wert auf lichtdurchflutete Räume, eine sinnvolle Raumaufteilung und moderne Optik gelegt. | Foto: Edith Ertl
4

16 neue Wohneinheiten in Raaba
Hier fühlt man sich gleich daheim

Daheim Immo errichtete 16 geförderte Wohneinheiten in Ziegelmassivbauweise und im Rahmen eines Bauherrenmodells“(Immobilienbeteiligungsmodell) in Raaba-Grambach. RAABA-GRAMBACH. Im Rahmen einer Assanierung wurden auf einer Grundfläche von 3.731 Quadratmeter drei Gebäude mit insgesamt 16 geförderten Wohneinheiten in Ziegelmassivbauweise gebaut, um den zukünftigen Mietern eine hervorragende und leistbare Wohn- und Raumqualität bieten zu können und langfristig für Mieter und Investoren einen...

  • Stmk
  • Graz-Umgebung
  • WOCHE Graz-Umgebung

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.