Vom Bürostuhl auf den Chefsessel

Doppelt hält besser: Geschäftsführer mit Leib und Seele, Politiker aus Überzeugung: Günther Ruprecht gestaltet mit.
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  • Doppelt hält besser: Geschäftsführer mit Leib und Seele, Politiker aus Überzeugung: Günther Ruprecht gestaltet mit.
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Günther Ruprecht übernimmt den Vorsitz der ÖAAB-FCG-Landesfraktion. Als Kammerrat und AK-Vorstandsmitglied kann der 36-jährige Politprofi endlich entscheidend mitgestalten. Als ÖVP-Bezirksgeschäftsführer ist der Leitersdorfer erster Ansprechpartner für Parteikollegen. Das soll trotz Berufung in die Landeshauptstadt so bleiben. Im Interview verrät Ruprecht, warum er dort, im Speckmantel von Graz, nicht wohnen möchte, und seine politischen Ziele.
WOCHE: Kommt der Wechsel von der Organisation in die Politik für Sie überraschend?
Nein. Ich habe in den letzten vier Jahren als Ersatzkammerrat schon an den Sitzungen teilgenommen. Franz Gosch (AK-Vizepräsident, Anm. d. Red.) hat mich in die politische Arbeit eingeweiht. Auch von meinem Vorgänger Herbert Roßmann habe ich viel gelernt. Ich bin ins politische Amt hineingewachsen. Sozialisiert hat mich Hans Hartinger (ÖAAB-Bezirksobmann, Anm. d. Red.). Er ist mein großer Mentor, was die Arbeitnehmervertretung betrifft. Ich bin gefragt worden, ob ich mir vorstellen kann, Verantwortung zu übernehmen. Ich hab mich geehrt gefühlt und Ja gesagt.
Bürgermeister fürchten um Ihr Organisationstalent. Bleiben Sie Geschäftsführer?
Ja, und zwar mit Leib und Seele.
Wo fühlen Sie sich mehr zu Hause – in der Geschäftsleitung oder in der Politik?
Beides prägt mein Leben. Das eine schließt das andere nicht aus. Die Ämter sind eng miteinander verwoben. Ich war ja schon vorher ehrenamtlich im Landes- und Bezirksvorstand des ÖAAB politisch aktiv. Nun aber bin ich hinter Spitzenkandidat Franz Gosch die Nummer zwei auf der Landesliste und nach erfolgreicher Arbeiterkammer-Wahl im AK-Vorstand vertreten.
Kann man in der FSG-dominierten Welt etwas bewirken?
Unbedingt! Was die inhaltliche Arbeit betrifft, sind wir über alle Fraktionen hinweg führend. Unsere Anträge finden naturgemäß nicht immer Zustimmung, aber wir finden unser Inhalte dann später in irgendeiner Form beim Mitbewerb wieder. Das, was wir machen, prägt die Kammer. Mit Franz Haberl haben wir ein wichtiges Kontrollorgan. Aber fraktionsübergreifend herrscht gutes Einvernehmen. Walter Rotschädl war ein Sir. Über den neuen Präsidenten Josef Pesserl kann ich noch nicht viel sagen.
Was sind Ihre Forderungen?
Wir wollen den AK-Bildungsscheck verdoppeln, einen AK-Unterstützungsfonds für in Not geratene Mitglieder schaffen und ein Finanzcoaching einrichten. Ein Ombudsmann soll helfen, bevor die Schuldenfalle zuschnappt. Politische Forderungen sind gesunde und altersgerechte Arbeitsplätze und Schutz der Sonn- und Feiertage. Da sind wir das soziale Gewissen innerhalb der Partei.
Kann die Region profitieren?
Mit Relly Niederl, Roman Köhldorfer und mir ist die Region gut vertreten. Mir obliegt auch der technische Part – quasi als Verteiler. Ich trage die Anliegen weiter. Wir haben großen Einfluss auf Gesetzgebung und Entscheidungsgremien.

Persönlich

Sie kommen ursprünglich aus Unterpremstätten?
Die Südoststeiermark ist meine Wahlheimat. Ich liebe das Vulkanland, würde um nichts auf der Welt in meine alte Heimat zurückwollen. Meine beiden Söhne und meine Frau fühlen sich wohl und haben Freunde gefunden.
Haben Sie Hobbys?
Ich spiele Tennis und mache gerne Musik mit meiner Frau Christine. Und ich bin der allergrößte Bayern-Fan im Bezirk.
Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?
Ich bin gereifter als Arbeitnehmervertreter und hab' hoffentlich vielen helfen können.

Doppelt hält besser: Geschäftsführer mit Leib und Seele, Politiker aus Überzeugung: Günther Ruprecht gestaltet mit.
Günther Ruprecht und Gattin Christine sind Bayern-Fans. | Foto: KK
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