84 Mitarbeiter betroffen
Gemeinnützigen Verein Leib & Söl droht Insolvenz
Der Alpenländische Kreditorenverband gibt bekannt, dass der gemeinnützige Verein "Leib & Söl – Verein zur Förderung der Gemeinschaft" beim Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt hat. Der Verein beschäftigt aktuell 84 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
FROHNLEITEN/PASSAIL/WEIZ. 1997 wurde der Verein "Leib & Söl", der unmittelbar und ausschließlich gemeinnützigen Zwecken dient, gegründet. In den Tagesförderstätte in Frohnleiten, Passail und Weiz, hier gibt es auch einen Trödlerladen, werden Menschen mit körperlicher oder intellektueller Beeinträchtigung betreut und durch Beschäftigung in Form von Arbeit, Förderungen und Begleitung bestmöglich in den Alltag und die Gesellschaft integriert. Soziale Teilhabe ist das Ziel.
140 Klienten werden betreut
Zudem werden mobile Dienste – "Hilfe zum Wohnen, Familienentlastung, Freizeitassistenz, Persönliche Assistenz sowie Kindergarten- und Schulassistenz – angeboten. Bei gemeinsamen Aktivitäten wie Urlauben, Ausflügen oder der Teilnahme bei den Special Olympics wird zu einem gemeinsamen Tun angeregt. Jetzt hat der Verein die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwalter beantragt. An den drei Standorten sind 84 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt – betreut werden etwa 140 Klientinnen und Klienten.
Sparmaßnahmen sind geplant
Den Verbindlichkeiten von 1.145.000 Euro sollen Aktiva von 380.500 Euro gegenüberstehen. Angestrebt wird eine Weiterführung, wobei jedoch das Leistungsangebot reduziert werden soll. Den Gläubigern wird vorerst die Mindestquote von 20 Prozent binnen zwei Jahren angeboten, sodass ein konkretes Anbot erst auszuhandeln sein wird. Hinsichtlich der Insolvenzursachen führt man aus, dass im Jahr 2011 der Fördertarif um 25 Prozent reduziert wurde und seither jährliche Verluste erzielt wurden, die durch Mittel von dritter Seite abgedeckt worden sein sollen.
- Um die Förderrichtlinien zu erfüllen, seien im Jahr 2018 noch bauliche Maßnahmen ergriffen worden, dies mit erheblichen Kosten.Notwendige Restrukturierungen, vor allem im Personalbereich, seien während der Corona-Pandemie nicht beziehungsweise nur teilweise umgesetzt worden.
- Im Rahmen der Restrukturierung soll es auch zu einer Zusammenlegung der Tagesstätten um zu Leistungskürzungen kommen, um positive Wirtschaftsergebnisse erzielen zu können.
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