Gleisdorf: Per Heißluftballon und Drohne wird ein 3D-Modell erstellt, das Energieverluste von Gebäuden zeigt

Mit Wärmebildkameras ausgerüstet, erfassen Drohnen in Gleisdorf Energielecks in Gebäuden. Projektstart ist im Februar.
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Gleisdorf wird ab Februar zum Schauplatz eines Pilotprojektes, bei dem erstmals in einer Gemeinde flächendeckend Energieverluste von Gebäuden erfasst werden. Siemens-Forscher aus Graz haben dazu im Projekt "Hotspots" eine neue Technologie zum Erfassen von Energieverlusten in ganzen Stadtvierteln entwickelt. Die Bildverarbeitungssoftware arbeitet mit Fotos, die aus der Luft – von Drohnen oder Heißluftballons – aufgenommen werden. Die Software erstellt ein dreidimensionales Modell, das Energieverluste sichtbar macht. Gemeinsam mit dem Austrian Institute of Technology (AIT), dem Gleisdorfer AEE Institut für Nachhaltige Technologien und den Stadtwerken Gleisdorf suchen die Forscher nach sogenannten „critical spots“, das sind Gebäude, die besonders großes Potenzial zur Optimierung aufweisen.

Ballons und Drohnen

Ab Februar, je nach Wetterlage, sind mehrere Überflüge mit Heißluftballons geplant, bei denen erste Daten gesammelt werden. Wann genau geflogen wird, wird noch bekannt gegeben. Die Drohnenkameras kommen bei Flügen unter 100 Metern Höhe zum Einsatz, um "Problemzonen" detaillierter zu betrachten. Außerdem sollen sie in einem weiteren Schritt Daten für ein dreidimensionales Luftgasschichtenmodell sammeln, die Aufschluss über die Luftgüte in der Stadt geben können. Projektleiterin Claudia Windisch aus der Siemens-Forschungsabteilung erklärt: „Unser Ziel ist es, ein Entscheidungsinstrument zu entwickeln, mit dem Energieeffizienzmaßnahmen interaktiv ausgewählt werden können. Es simuliert Effekte von verschiedenen Optimierungsschritten und berechnet die optimalen Maßnahmenkombinationen für die ‚Problemzonen‘ der Stadt.“ So sollen Sanierungsmaßnahmen effizienter gesteuert und aufeinander abgestimmt werden können. „Bis 2015 sollen auf Initiative der Feistritzwerke Gleisdorf in Abstimmung mit der Stadtgemeinde und gemeinsam mit der Bevölkerung 20 Prozent des Energieverbrauchs und der CO₂-Emissionen eingespart werden“, berichtet Walter Schiefer, Geschäftsführer der Feistritzwerke.

Datenschutz

Gleisdorf ist eng bebautes Gebiet, auch Privathäuser werden von den Kameras zwangsläufig erfasst. Allerdings sind aufgrund der Flughöhe von über 500 Metern nur Dächer erkennbar. Drohnen werden erst eingesetzt, wenn die Hauseigentümer ihre Zustimmung gegeben haben. Ein Luftbild des eigenen Hauses, um die Ergebnisse für geplante Sanierungen nutzen zu können, kann von Siemens zur Verfügung gestellt werden, wenn die Besitzer das wünschen.

Mit Wärmebildkameras ausgerüstet, erfassen Drohnen in Gleisdorf Energielecks in Gebäuden. Projektstart ist im Februar.
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