"Standpunkte-Diskussion" mit ÖBB Holding-Chef Christian Kern

Bernd Heinrich (Referent f. Jugend u. Bildung), BGM Erwin Eggenreich, ÖBB-Chef Christian Kern, Bildungslandesrat Michael Schickhofer, Vize-BGM Ingo Reisinger.
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  • Bernd Heinrich (Referent f. Jugend u. Bildung), BGM Erwin Eggenreich, ÖBB-Chef Christian Kern, Bildungslandesrat Michael Schickhofer, Vize-BGM Ingo Reisinger.
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Christian Kern, Chef der Österreichischen Bundesbahn, referierte kürzlich im Rahmen der mittlerweile legendären "Standpunkte-Diskussionen" im Foyer des Weizer Kunsthauses.
"Die ÖBB", so leitete Kern ein, "transportiert rund 1,3 Mio. Reisende pro Tag und jährlich 109 Mio. Tonnen Güterware." Und der studierte Kommunikationswissenschafter teilte die Ansicht von Weiz´ Bürgermeister Eggenreich, der im Zuge einer ausgedehnten Führung durch Stadt und Industriebetriebe in Hinsicht auf das Verkehrsaufkommen im Weizer Stadtgebiet sinngemäß meinte: Eine angespannte Verkehrslage ist ein Ergebnis erfolgreicher Wirtschaft.

Christian Kern, Chairman des Europäischen Eisenbahnverbandes, gab sich überzeugt, dass Staaten und Bünde vor einer großen Herausforderung stünden, da eine mittlerweile sechs Jahre greifende Wirtschaftskrise noch nicht zu Ende sei. "Gerade vor diesem Hintergrund", so Kern, "ziehe ich den Hut vor den positiven Bilanzen und der Beschäftigungszahl in der Stadt Weiz." Der ehemalige Wirtschaftsjournalist und Assistent des Staatssekretärs im Bundeskanzleramt warnte in diesem Zusammenhang vor blindem Optimismus: Auch wenn griechische Aktien bei Börsenprofis wieder angesagt seien (Anm: mehr als 170 Prozent hat der Athener Leitindex seit Mitte 2012 gewonnen), geschehen all diese konjunkturellen Fortschritte in einer Zeit, in der die Konsolidierung der Haushalte weiter gestiegen sei. Nicht nur die ÖBB habe sich demnach die Frage zu stellen: Ist man Teil eines Problems oder Teil einer Lösung?

In Hinsicht auf Progression wies Kern auf wesentliche Aufgabenpunkte der ÖBB hin: "Bis zu 80 Prozent der Milliarden, die ausgegeben werden für Bahnhöfe, Streckenausbau und Weichentechnik bleiben in der Region, gehen an österreichische Firmen."
Die Bahn habe, so Kern weiter, eine höhere Aufgabe als rein wirtschaftliche Bilanzen. Es gehe dabei nicht zuletzt um Investitionen in Zukunft und Tourismus und um kulturelle, gesellschaftliche und im wahren Wortsinn verbindende Aufgaben. "Die ÖBB ist überdies eine Bildungs- und Innovationsplattform", so der Holding-Chef, der die Österreichischen Bundesbahnen in einem Wachstum sieht. Auch in einer Zeit, in der in 4 Wochen in den USA der erste selbstfahrende PKW zugelassen und Mercedes im Jahr 2020 den ersten fahrerlosen LKW auf den Markt bringen werde, habe die ÖBB ihre beste Zeit erst vor sich. "Jugendliche machen ihren Führerschein immer später, Autos werden in Großstädten lediglich 30 bis 50 Minuten täglich genutzt, die Österreicher fahren europaweit am zweithäufigsten mit der Bahn, die Österreichische Bundesbahn ist EU-weit die pünktlichste."

Angesprochen auf eine Konzentration auf Hochgeschwindigkeitsbahnen nach den Beispielen Spanien oder China sagte Kern: "In Österreich haben wir auf den Schienen ein Mischsystem. Auf Strecken, auf denen eben auch Güterzüge mit 60 km/h unterwegs sind, nütze der schnellste Schnellzug nichts." Hochgeschwindigkeitsfahrzeuge á la TGV (Frankreich) AVE (Spanien) oder CRH (China) bräuchten eine eigene, kostenintensive Trasse.
Rund 100 Personen, darunter zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft, folgten den Ausführungen des Bahnchefs, beteiligten sich aktiv an einer Diskussions- und Fragerunde und genossen im Anschluss vom Veranstalter, der SPÖ Weiz, bereitgestellte Brezen und Getränke.

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