Die Stiftskirche Pöllau - immer einen Ausflug wert!
Im Mittelalter konnte man im Pöllauer Tal, im Talkessel zwischen dem Rabenwald und dem Masenberg, noch ein Wasserschloss bewundern, durch die Stubenberger erbaut, die 1140 den Markt gegründet hatten. Im Spätmittelalter entwickelte sich aus der Veitskirche das Chorherrenstift, das den Herren von Neuberg zu verdanken ist. 1459 kaufte Hans von Neuberg die Veste Pöllau von den Herren von Stubenberg. 1532 wurde der Markt von den Türken (Osmanen) angegriffen und angezündet. Einheimlische Jünglinge und Jungfrauen wurden als Sklaven fortgeführt. 1585 traf eine Pestepidemie den Ort, mehr als 1800 Menschen starben an der Seuche. Nur 14 Jahre später, 1599, wiederholte sich diese Apokalypse, etwa 1200 Kinder starben an der Pest.
Aber der Markt erholte sich wieder. Am Beginn des 18.Jahrhundert folgte eine Blütezeit: Durch den Eintritt von vermögenden jungen Adeligen, den Brüdern Wertelsperg, die die Baukosten mit 150 000 Gulden finanzierten, konnte ab 1701 eine neue barocke Stiftskirche errichtet werden. Unter Prälat Johann Ernest von Ortenshoffen leitete Joachim Carlon den Neubau der Stiftskirche in barockem Stil. Der Maurerpallier Remigius Horner, Bürger von Pöllau, und der Maler Matthias von Görz, in Pöllau erzogen und in Italien gebildet, zeichneten sich besonders aus. Beim Bau ist niemand verunglückt. 1715 war die neue Stiftskirche im Stil der neuen Peterskirche in Rom vollendet. 1779 schuf Mölck weitere Bilder. 1785 hob Kaiser Josef II. das Stift auf. 1847 wurde das Presbyterium neu gemalt, auch neu versilbert und neu vergoldet.
Die ehemalige Stiftsbibliothek ist heute ein Festsaal.
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