Winterliches Brauchtum – Verkleidung und Maske
Im November, wenn die Tage kürzer werden, beginnen im Alpenraum die Krampusläufe. Sie gehen auf heidnische Traditionen zurück. Früher wurden durch diese Gestalten Prinzipien aus der Natur verkörpert: Fruchtbarkeit, Wildheit, Tod und Zerstörung. Nicht selten wiesen die Gestalten Hörner, manchmal auch Geweihe auf. Diese Verkleidung geht zurück in die Zeit vor Christus, das Horn stand immer für Wildheit und Zeugungskraft.
Die Kulte, die früher ausgeübt wurden, bestanden aus wilden Gesängen und ekstatischen Tänzen, welche die Zerstörungs- und Zeugungskraft der Natur darstellen sollten. Aufgrund von Verboten im Christentum geriet vieles in Vergessenheit.
Im Laufe der Zeit kam es zur Umwandlung der gehörnten Gestalten – unser Krampus war ursprünglich nicht ausschließlich böse, sondern die Verkörperung dieser wilden Kräfte. Die Gestalt erinnerte daran, dass der Mensch keineswegs die Natur beherrscht, sondern es auch Situationen gibt, die man fürchten muss.
Die Rute war das Lebensreis, mit dem die Fruchtbarkeit geweckt werden sollte.
Manchmal wurde daraus die „Bestrafung“ oder „Züchtigung“.
Bei den meisten Verkleidungen handelt es sich um Ganzkörpermasken: vom Träger dieser Maske ist nichts mehr zu sehen. Dadurch soll die eigene Person vergessen und der Maskierte mit der Gestalt, die er verkörpert, eins werden. Zugleich bietet die Maske auch einen Schutz, da man ja für die Streiche nicht geahndet werden konnte.
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