Ein langer Weg gegen Alzheimer und Parkinson
Eamonn Donnelly und Sepp Tieber-Kessler gingen voriges Jahr 2.450 Kilometer zu Fuß nach Irland. Ihr Weg begann vor der eigenen Haustür in Hitzendorf bzw. Kainbach.
Erstmals berichten die beiden Freunde in einer öffentlichen Veranstaltung über ihr Abenteuer. Zum Reisebericht am 1. März um 19:30 Uhr im Medienraum der NMS Hitzendorf gibt’s neben dem Einblick in ihren „Long Walk Home“ auch irische Klänge. Veranstalter ist die Bibliothek Hitzendorf, Eintritt ist eine freiwillige Spende für die Alzheimer Gesellschaft Österreich.
„Wir haben schon mehrmals 3-Tage-Wanderungen auf dem österreichischen Jakobsweg gemacht. Irgendwann entstand dann die Idee, es mit einer längeren Strecke zu versuchen“, blickt Tieber-Kessler auf den dreimonatigen Fußmarsch zurück. Donnellys 50.Geburtstag war dann der Auslöser für den ersten Schritt, Ziel war seine 2.450 km entfernt liegende Heimatstadt Keady. Außer der Fähre von Calais nach Dover und Fishguard/Wales nach Rosslare/Südirland legten die beiden die ganze Strecke auf Schusters Rappen zurück, holten sich Dutzende Blasen auf den Fersen und unvergesslich schöne Erinnerungen.
Ihren Weg über die Alpen, Deutschland, Frankreich, Wales und Südengland nach Keady widmeten die beiden der Alzheimerforschung. Donnellys verstorbene Mutter Margaret litt an dieser Krankheit. Der Kainbacher Gärtner und Musiker sowie der Hitzendorfer Lehrbeauftragte in der Erwachsenenbildung möchten beitragen, dass sich die Behandlungsmöglichkeiten von Alzheimer verbessern. Das spornt die beiden umso mehr an, als ein großer Pharmakonzern erst kürzlich sein Programm zur Entwicklung neuer Mittel gegen Alzheimer und Parkinson eingestellt hat.
„Die landschaftlich schönste Etappe waren die Alpen, die sprachlich größte Herausforderung Frankreich“, schmunzelt Tieber-Kessler. International ist die Sprache der Musik. Tieber-Kessler und Donnelly sind Mitglieder der Band Boxty, die am 17. März, dem irischen St. Patrick’s Day, in der Generalmusikdirektion Graz ein Irish Folk Konzert gibt. Der gebürtige Hausmannstätter spielt Gitarre, Mandoline und Drehleier, Donnelly ist Sänger, spielt Flöte und Bodhran, eine irische Rahmentrommel. Auf ihrem Weg nach Irland hatten die beiden kein Instrument mit, aber unterwegs in Gasthäusern fand sich oft eine Gitarre.
Übernachtet wurde auf Hängematten, in Hütten, unter Vordächern, Bushaltestellen und oft auf Einladung in privaten Häusern. „Ein Bürgermeister sperrte uns den Turnsaal der Schule auf, und viele uns bis dahin fremde Menschen luden uns zu sich nach Hause ein“, freut sich Donnelly über das herzliches Entgegenkommen. Nach Österreich kam der Ire der Liebe wegen, als er 1989 mit dem Zug Europa bereiste. Bei einem Zwischenstopp in Graz lernte er seine spätere Frau Brigitte kennen. „Es war Liebe auf den ersten Blick. Ich konnte kein Wort Deutsch, meine Frau zum Glück ein bisschen Englisch“. www.hitzendorf.bvoe.at
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