Busunternehmer in Italien abgezockt
Lenkerin des Seiersberger Reisebüros Zwittnig musste wegen Zettel zu viel 1.333,33 Euro zahlen.
Sie sind mit einer Reisebusgruppe in der schönen Toskana unweit des schiefen Turms von Pisa unterwegs. Plötzlich wird der Bus von der italienischen Polizei angehalten, der Schlüssel abgezogen und die Buslenkerin aufgefordert, eine Strafe von exakt 1.333,33 Euro zu zahlen. So passiert am letzten Jänner-Wochenende 2018. "Das war reine Willkür. Wir können keinen Sinn dahinter erkennen. Der Bus ist ein halbes Jahr alt und erfüllt die Sicherheitsbestimmungen über der EU-Norm", sagt der betroffene Busunternehmer Rolf Zwittnig aus Seiersberg-Pirka. Grund für die Strafaufforderung war nämlich ein Dokument, das nicht aus dem sogenannten EU-Fahrtenheft entfernt wurde. In diesem wird die gesamte Strecke dokumentiert. Auch örtliche Ausflüge müssen darin ausgewiesen sein. Jedoch darf nur der Durchschlag im Fahrzeug mitgeführt werden, das Original soll im Unternehmen verbleiben. Genau das stößt auch der Wirtschaftskammer sauer auf. "Im Prinzip bringt das Fahrtenbuch nichts. Wir arbeiten auf europäischer Ebene ganz massiv an einer Abschaffung des Fahrtenbuchs. Das dauert natürlich, bis man das auf EU-Ebene abgeklärt hat", sieht Peter Lackner, Fachgruppen-Geschäftsführer der entsprechenden Sparte, keinen Praxisnutzen im Dokument.
Schikanöse Handlung
"Ich rechne nicht mehr damit, dass ich das Geld zurückbekomme", meint Zwittnig, der auch das AußenwirtschaftsCenter in Mailand damit befasst hat. Der Unternehmer will auch andere Italien-Reisende darauf hinweisen, dass man hier genau aufpassen muss. "Man hat keinen Verhandlungsspielraum, auch nicht mit Dolmetscher. Die italienische Polizei hat sich genau auf das konzentriert", so der Seiersberger.
Fachgruppen-Geschäftsführer Lackner rät: "So genau wie möglich alles ausfüllen. Die Italiener setzen sich auf jeden Beistrich, und die Strafen sind exorbitant."
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