Jetzt sperrt auch noch die Bank zu
Raiba-Bankstellen in Dobl und Wundschuh werden geschlossen. Besonders Wundschuh trifft das hart.
"Es hat eine Post gegeben, die gibts nicht mehr, es hat eine Polizei gegeben, die gibts nicht mehr, es hat einen Pfarrer gegeben, den gibts nicht mehr und jetzt auch noch die Bank", bringt Wundschuhs Bürgermeister Karl Brodschneider seinen Unmut auf den Punkt. Die Raiffeisenbank-Stelle in seiner Gemeinde schließt Mitte Mai ihre Pforten. Ebenso passiert das in Dobl-Zwaring. "Es gab so viele Anrufe und Vorsprachen, die mich aus der Bevölkerung zu diesem Thema erreicht haben wie noch nie", erzählt Wundschuhs Ortschef. Für die Bankenschließungen gibt es aber einen klaren Grund. "Ich verstehe die Aufregung schon. Es tut mir auch leid, dass die Infrastruktur in den Gemeinden abhanden kommt. Es kann aber nicht sein, dass wir deshalb bleiben müssen, weil wir die Letzten sind, wenn es sich unterm Strich nicht ausgeht", sagt Andreas Plank, Direktor der Raiffeisenbank Region Graz-Thalerhof. "Es gab sogar eine Resolution des Gemeinderates, wo in sachlicher Weise der gesamte Gemeinderat und ich kommuniziert haben, dass wir das nicht mittragen können", so Brodschneider. Weh tut dem Bürgermeister, "dass von der Raiffeisenbank kein Versuch unternommen wurde, um diese Bankstelle zu retten." In der Steiermark gibt es derzeit immer noch 250 Raiba-Bankstellen. "Nur mehr fünf Prozent der Zahlungsgeschäfte passieren am Schalter. Die strengeren Auflagen treffen eine Regionalbank wie wir es sind, natürlich stärker als eine große Zentralbank", zeigt Plank die Gründe auf. Die Bankstelle in Premstätten wird deshalb gerade zu einem Beratungszentrum ausgebaut. Alle Mitarbeiter aus Dobl und Wundschuh werden ab 22. Mai dort beschäftigt, insgesamt umfasst das Berater- und Serviceteam dort dann elf Mitarbeiter.
Beratungscenter Premstätten
"Am 30. Mai wird es in Premstätten einen Tag der offenen Tür geben, wo wir als Geschäftsleitung auch für Fragen unserer Kunden zur Verfügung stehen", sagt Plank. In der Startphase wird es von der Bank GUSTmobil-Gutscheine geben, damit nicht mobile Menschen zur Bank kommen. "Der Schwerpunkt muss weiter in der persönlichen Kundenbetreuung liegen", so Plank abschließend. Was mit den Gebäuden, die der Bank gehören, passiert, ist noch offen. Eine Vermietung wird angestrebt.
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