Politik reagiert auf Asbest-Gerüchte

Die Gerüchte um die unsachgemäße Lagerung von Asbest auf der Deponie regen die politischen Stimmen an. | Foto: Screenshot aus dem anonymen Brief
  • Die Gerüchte um die unsachgemäße Lagerung von Asbest auf der Deponie regen die politischen Stimmen an.
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  • hochgeladen von Nina Schemmerl

Frohnleiten. Einen "Umweltskandal" ortet FPÖ-Klubobmann Stefan Hermann in Frohnleiten und rief zu sofortigen Maßnahmen auf: Wie die WOCHE berichtete (mehr dazu siehe hier), soll die unsachgemäße Ablagerung von Asbest auf der von den Gemeindebetrieben am Standort Laas betriebene Deponie der Grund sein. Das geht zumindest aus einem anonymen Schreiben hervor. Nun fordern auch eine WOCHE-Leserin und andere Parteien Aufklärung in der Angelegenheit.

Altlasten mitschleppen

"In den Jahren 1989 bis 1991 war es besonders schlimm. Man kann sich gar nicht vorstellen, was da alles weggeworfen wurde", verrät eine WOCHE-Leserin (Name ist der Redaktion bekannt), die einst in der Nähe der Deponie gewohnt hat. Abfall und Müll aus Krankenhäusern sollen es gewesen sein, den sie gesichtet und mit Kameras festgehalten hat.
"Man hat uns angefeindet und uns den Mund verboten, als wir beim damaligen Bürgermeister Antworten haben wollten." Vor allem, wie sie sagt, wenn es regnete. "Der Boden wird ja aufgeweicht. Wohin die giftigen Stoffe sickern, muss ich wohl nicht erwähnen. Und jetzt muss unser junger Bürgermeister die Altlasten auch noch ausbaden."

Grüne wollen Antworten

Im Zuge der Vorwürfe wurde ein Team des Landes geschickt, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Darüber zeigten sich Grüne, NEOS und KPÖ weniger erfreut, denn die entsandte Amtssachverständige war einst selbst Betriebsleiterin der Gemeindedeponie. "Völlig inakzeptabel", nennt Grünen-Landtagsabgeordnete Sandra Krautwaschl diesen Vorgang und fordert Antworten auf 16 gestellte Fragen an Umweltlandesrat Anton Lang.

Sorge um Gesundheit

Auch der Umweltsprecher der NEOS, Michael Bernhard, brachte die Gerüchte aus Frohnleiten im Plenum des Nationalrats zur Sprache. Darüber hinaus teilt er der WOCHE mit: "Der Bund verweist den Umgang mit gefährlichen Problemstoffen an die Länder. Diese sind damit aber offensichtlich teilweise überfordert. Wenn die Gesundheit der Bürger gefährdet ist, muss die Bundespolitik handeln." Damit Umwelt und Mensch keinen Schaden von gefährlichem Asbest davontragen, sieht auch KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler eine schnellstmögliche Untersuchung als notwendig an. "Die Gemeinde und das Land müssen alles tun, damit die Menschen keiner weiteren Gefährdung ausgesetzt werden", appelliert sie und fährt fort, dass die "Asbestverseuchung als einfache Verwaltungsübertretung nicht zu verharmlosen" sei.

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