Abschied nach 40 Jahren im Amt

Verabschiedet sich in den Ruhestand: Haselsdorf-Tobelbads Bürgermeister Helmut Holzapfel übergibt sein Amt in jüngere Hände.
  • Verabschiedet sich in den Ruhestand: Haselsdorf-Tobelbads Bürgermeister Helmut Holzapfel übergibt sein Amt in jüngere Hände.
  • hochgeladen von Alois Lipp

WOCHE: Sie sind am 9. Mai als Bürgermeister zurückgetreten. Warum kam es zu diesem Schritt?
Helmut Holzapfel: Bei mir hat sich jetzt mit 40 Jahren eine runde Zahl ergeben. Ich bin damals als 26-Jähriger in den Gemeinderat gekommen, war vier Monate im Gemeinderat und bin dann schon Vizebürgermeister geworden, war das über 25 Jahre und bin jetzt mittlerweile 15 Jahre Bürgermeister. Natürlich spielt das Alter auch eine Rolle. Als Junger habe ich die sogenannten Sesselkleber immer angekreidet. Man muss wissen, wann der Zeitpunkt kommt, es in ordentlicher Form an den Nachfolger zu übergeben. Diese Entscheidung ist im letzten Jahr herangereift. Der Entschluss ist dann eigentlich im Februar gefallen. Ich wollte die Übergabe noch vor dem Sommer vollziehen, damit sich der Nachfolger über die Sommermonate einarbeiten kann.

Sie waren über 40 Jahre für die Gemeinde Haselsdorf-Tobelbad tätig. Welche würden Sie als die Höhepunkte Ihrer Tätigkeit beschreiben?
Als ich begonnen habe, war die Kommune eine 600-Seelen-Gemeinde. Jetzt sind wir fast schon 1.400 Einwohner. Wir bauen jetzt gerade 23 Wohneinheiten. Dazu kommen noch 17 Häuser. Der Infrastrukturausbau war sicher ein Höhepunkt. Wir haben heute eine Kanalanschlussdichte von über 99 Prozent. Nur zwei Objekte von 540 Häusern sind nicht an den Kanal angeschlossen. Dazu wurden Gemeindehaus, Rüsthaus und ein Klubhaus erneuert.

Als relativ kleine Gemeinde ist Haselsdorf-Tobelbad bei der Gemeindereform eigenständig geblieben. Im Nachhinein gesehen der richtige Schritt?
Ich war sehr offen gegenüber der Gemeindereform und habe mich nicht verwehrt. Es macht Sinn, in gewissen Bereichen unseres Landes solche Maßnahmen zu setzen. Wir haben mit Lieboch Gespräche geführt. Es gab daraus resultierend keine eindeutige positive Darstellung.

Was liegt Ihnen an Ihrem Ort besonders am Herzen?
Bei unserer Größe hat man die Chance, ein Nahverhältnis zum Bürger zu haben. Das hat mich persönlich immer gefreut. Es ist mit vielen auch eine enge Freundschaft entstanden.

Gab es auch Dinge, wo Sie im Nachhinein sagen, das wäre anders besser gewesen?
Aufgrund der guten Zusammenarbeit und Einbindung aller Fraktionen sind wir nie in irgendeinem Problemfall stecken geblieben. Wir haben im Vorhinein in Unterausschüssen oder persönlichen Gesprächen vieles gemeinsam in die Wege geleitet. Die eindeutige Mehrheit meiner Partei wurde nie in den Vordergrund geschoben. Im Endeffekt profitiert die Bevölkerung davon.

Übergeben Sie die Gemeinde finanziell auf gesunden Beinen?
Mit Freude und Stolz kann ich sagen, dass wir in all den 40 Jahren kein Minus-Budget gehabt haben. Wir sind finanziell wirklich eine gesunde Gemeinde.

Nach einer solch langen Zeit der Arbeit für eine Gemeinde. Gehen Sie mit Wehmut oder überwiegt die Freude über die geleistete Arbeit?
Ohne das zu übertreiben, man hat einen gewissen Stolz. Man investiert ja viel Freizeit. Auch die Familie hat da einiges mittragen müssen. Es war eigentlich nicht umsonst. Weil mein Lebensraum auch hier ist, war die Arbeit auch eine gewisse Genugtuung.

Können Sie uns etwas über Ihren Nachfolger erzählen?
Ich möchte dem Gremium, das am 19. Mai abstimmt, nicht vorgreifen.

Wie wird Ihre Bürgermeister-Pension nun aussehen?
Im Moment habe ich zu Hause genug Arbeit. Mein jüngerer Sohn baut das Elternhaus aus. Am Freitag durfte ich schon den ganzen Tag Schotter schaufeln. Da werden wir vor allem heuer noch viel zu tun haben.

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