Ausschreibung im März

Erstes Kinder-Gesundheitszentrum für Graz geplant

Die Ambulanz der Kinderklinik wird vielfach noch immer als erste Anlaufstelle für besorgte Eltern von kranken Kindern gesehen – nicht immer ist das aber die richtige Adresse für die kleinen und vielleicht größeren Wehwehchen. Das Land Steiermark treibt bekanntlich durch die Einrichtung sogenannter Primärversorgungseinheiten (PVE) den Ausbau des niedergelassenen Bereichs voran – ein derartiges Gesundheitszentrum, eigens nur für Kinder, soll nun in Graz entstehen.

GRAZ. 30 Kinderärztinnen und Kinderärzte gibt es in Graz, 17 davon haben einen Kassenvertrag, die restlichen sind Wahlärztinnen und Wahlärzte. Mit je sechs Ordinationen sind die Bezirke Leonhard und Geidorf am besten aufgestellt, in Andritz gibt es vier Praxen für Kinder- und Jugendheilkunde, in Jakomini und Mariatrost jeweils zwei. In allen anderen Bezirken, bis auf die Innere Stadt und Puntigam, wo es keine kinderärztliche Versorgung gibt, findet sich je ein Facharzt beziehungsweise eine Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde. Diese Medizinerinnen und Mediziner gewährleisten die medizinische Versorgung der jungen Grazer Patientinnen und Patienten unter der Woche – zu den Tagesrandzeiten und an den Wochenenden landen viele kranke Kinder dennoch wieder in der Ambulanz der Kinderklinik. 

Im März soll ausgeschrieben werden

"Heilung" in dieser Sache verspricht nun ein für Graz in Aussicht gestelltes erstes Kinder-Gesundheitszentrum. Dies hat Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl am Rande eines Pressetermins verlautbart und gegenüber MeinBezirk.at bestätigt: "Derzeit laufen schon die Gespräche für ein Kinder-Gesundheitszentrum in Graz und schon im März soll die Ausschreibung erfolgen. Ich bin zuversichtlich, dass wir es noch heuer eröffnen können", nimmt Kornhäusl Bezug auf die angesprochene Problematik der Versorgung an den Tagesrandzeiten und an Wochenenden. "Ja, es ist eine erste Kinder-Primärversorgungseinheit ist für Graz geplant. Weitere können folgen – auch in den Bezirken", heißt es auch aus der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), die gemeinsam mit dem Land Steiermark, der Ärztekammer und dem Gesundheitsfonds die Verhandlungen dazu führt. Graz könnte dahingehend also Vorreiter in der Steiermark werden. Derzeit gibt es in Österreich bereits fünf Kinder-Primärversorgungseinheiten in Wien, darüber hinaus zwei Kinder-Ambulatorien, ebenso in Wien, und seit 1. Jänner 2024 ein neues Kinder-PVE in Linz.

Rückenwind kommt jedenfalls auch auf Landesebene, so haben die steirischen Grünen erst vergangene Woche einen entsprechenden Antrag in den Landtag eingebracht - MeinBezirk.at berichtete dazu. Diesem Antrag wurde auch stattgegeben. "Ich bin zwar erst kurz im Amt, aber es freut mich, dass es gelungen ist, bei diesem wichtigen Thema über alle Parteigrenzen hinweg jene Koalition für die Gesundheit der Steirerinnen und Steirer zu schmieden, die ich bei meiner Antrittsrede angekündigt habe", zeigte sich der Gesundheitslandesrat über den Schulterschluss in Richtung Kinder-Gesundheitszentren erfreut.

Was ein Kinder-Gesundheitszentrum kann

Wie bei den allgemeinmedizinischen PVE arbeiten auch in einer Kinder-PVE verschieden Berufsgruppen zusammen, so etwa ein Team bestehend aus Ärztinnen und Ärzten, diplomierter Gesundheits- und Krankenpflege, Physiotherapie, Sozialer Arbeit, Diätologie, Hebammen, Ordinationsassistenz, Logopäden, Ergotherapeuten, Psychologinnen und Psychologen sowie  Psychotherapeutinnen und -therapeuten.  

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