Wege aus dem Stress

Vielleicht kennen Sie das: Im Job ist viel zu tun, abends, zu Hause, lässt Sie der Stress nicht los. Sie können nicht „abschalten“.
Viele Jobs sind sehr fordernd. Arbeit gibt unserem Leben Sinn, doch sie kann uns auch an unsere Grenzen führen. Dies geschieht, wenn vier Bedingungen zusammentreffen, wie die Burn-Out-Forscherin Christina Maslach sagt: zu hohe Anforderungen am Arbeitsplatz, wenig persönliche Gestaltungsmöglichkeiten für den Arbeitnehmer, keine soziale Anerkennung und ein persönliches Perfektionsstreben. Anders ausgedrückt: ein schlechtes Arbeitsklima, ungenügend Kommunikation, keine Beziehungen und sinnentlehrte Arbeit.
Festzuhalten ist: Burn-Out ist nichts Objektives, sondern etwas Subjektives – abhängig von Verarbeitungsqualitäten und der Resilienz des einzelnen. So bekommen manche ein Burn-Out, manche nicht.
Burn-Out, das Gefühl des verzweifelten Ausgebrannt-Seins, des „nicht mehr weiter Wissens“, entwickelt sich immer schleichend. Burn-Out ist keine Krankheitsdiagnose, sondern eine Zustandsbeschreibung.
Meistens beginnt es mit einem echten Zuviel an Arbeit. Oft setzt dann eine richtige Arbeitswut ein. Die Arbeit wird zunehmend zum einzigen Lebensinhalt. Für wichtige soziale Kontakte oder Hobbys bleibt weniger Zeit. Dazu kommt ein Gefühl der Angespanntheit, die scheinbar nicht mehr aufhört. Am Schluss steht eine Eskalation. ein Zusammenbruch – oft aus nichtigem Anlass: ein falsches Wort, ein kleines Misslingen. Das wirft den Betroffenen oft länger aus der Bahn.

Stärken Sie sich
Woran es dann zu arbeiten gilt: Der Betroffene fühlt sich meist als Opfer der Umstände. Das Wichtigste ist, dass er oder sie selbst wieder handlungsfähig wird. Dazu gehört auch, sich selbst zu verändern: die Sichtweise auf den Job und die eigenen Verhaltensweisen, um sich zu stärken.

1.) Lernen Sie zu entspannen! Atmen Sie drei, vier Mal bewusst tief durch. Dann schaut die Welt oft schon anders aus.
2.) Bewegen Sie sich: der effizienteste Stressabbau findet durch schnelles Bewegen statt.
3.) Schlafen Sie regelmäßig sechs bis acht Stunden.
4.) Seien Sie wertschätzend zu sich und anderen. Schenken Sie ein nettes Wort, eine Geste.
5.) Bauen Sie sich einen Unterstützerkreis auf: Leute mit denen Sie sich regelmäßig austauschen.
6.) Teilen Sie sich die Arbeit ein. Machen Sie Pausen.
7.) Konzentrieren Sie sich auf eine Aufgabe. Treffen Sie dafür Vorkehrungen.
8.) Freuen Sie sich daran, welche positiven Konsequenzen ein konstruktives „Nein“ haben kann.
9.) Genießen Sie die Herausforderungen auch mit einer größeren Portion Humor.
10.) Erkennen Sie kleine Fortschritte und Erfolge.

DER EXPERTE
Dr. Philip Streit ist Psychologe, Psychotherapeut und Lebens- und Sozialberater.
Seit 20 Jahren leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz, das größte Familientherapiezentrum der Steiermark.
Jede Woche beantwortet er in der „WOCHE“ eine Frage rund um Erziehung und Beziehung.
Ihre Anregungen und Fragen können Sie per E-Mail an die Redaktion schicken:
elisabeth.poetler@woche.at

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