Einzig geöffnetes Kino des Landes
Innenstadt-Pavillon lädt ins Freiluftkino ein

Regisseurin Elisabeth Scharang vor dem Filmkunstprojekt mit dem Titel "Corona_Rolle". | Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek
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  • Regisseurin Elisabeth Scharang vor dem Filmkunstprojekt mit dem Titel "Corona_Rolle".
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Im Grazer Opernpavillon ist kürzlich "das wohl einzig geöffnete Kino des Landes" eingezogen. Ein Filmprojekt zeigt unkommentiert Zeitdokumente aus dem ersten Lockdown.

Ein Jahr ist es her, dass der erste Corona-Lockdown verhängt und letztlich auch die Diagonale, das Festival des österreichischen Films, abgesagt wurde. Während dieser Zeit entstanden allerdings mehr als 1.500 private Handyvideos mit kreativen Beschäftigungsideen, die nun als Kunstprojekt in der Innenstadt gezeigt werden.

Erstes 24-Stunden-Open-Air-Kino

Im Opern Pavillon "NonStopScheiner" (Opernring 17) eröffnete nun ein rund um die Uhr öffentlich zugängliches Freiluftkino. Elisabeth Fiedler, Leiterin des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark erklärt: "Als erstes 24-Stunden-Open-Air-Kino im öffentlichen Raum liefert das NonStopScheiner im Grazer Zentrum allen PassantInnen auch heuer wieder künstlerische Filme zu zeitgemäßen Themen." Kostenlos gezeigt wird dort jetzt der Film "CORONA_Rolle", der Themen wie Überwachung, Mobilität und urbane Kultur anspricht.

Hier beim Opernring 17 ist die "CORONA_Rolle" im derzeit wohl einzig geöffneten Freiluftkino des Landes zu sehen.
v. l. n. r.: Elisabeth Scharang (Regisseurin), Elisabeth Fiedler (Leiterin des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark) und Sebastian Höglinger (Festivalleitung, Diagonale) | Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek
  • Hier beim Opernring 17 ist die "CORONA_Rolle" im derzeit wohl einzig geöffneten Freiluftkino des Landes zu sehen.
    v. l. n. r.: Elisabeth Scharang (Regisseurin), Elisabeth Fiedler (Leiterin des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark) und Sebastian Höglinger (Festivalleitung, Diagonale)
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Zeitdokument des Ausnahmezustands

Diagonale-Festivalleiter Sebastian Höglinger ergänzt: "Es ist das filmische Zeugnis eines Ausnahmezustands, das ultimative Zeitdokument einer Zumutung. Im wohl einzig geöffneten Kino des Landes drängen die vielfältigen Beobachtungen aus dem Lockdown #1 zurück in den öffentlichen Raum. Gewitzt, humoristisch, dringlich." Mit (heuer erstmals verfügbaren) Kopfhörern und auf einer kleinen Sitzmöglichkeit kann das filmische Kunstprojekt mitten in der Innenstadt aufgesogen werden. 

Privates im öffentlichen Raum

Für die Regisseurin der "Corona_Rolle", Elisabeth Scharang, spiegelt das Filmprojekt als Stimmungskaleidoskop zwischen Alltäglichem und unglaublich Skurrilem den ersten Lockdown 2020 wider: "Die Videos kommen von Alt und Jung aus ganz Österreich und zeichnen die Stimmungskurve im Land nach. Nach dem Datum ihrer Aufnahme erzählen die Videos unkommentiert über die Zeit des Ausnahmezustands: Von Beobachtungen wie leeren Plätzen, ausgeräumten Supermärkten oder fallenden Bäumen wird das Gezeigte immer kreativer und gibt Einblicke in unser wirklich schräges Land." Ziel des Projekts sei es mitunter auch, die Flächen der Stadt zurückzuerobern mit Bildern, die jede/r Einzelne macht.

Der zentral gelegene Opern Pavillon "NonStopScheiner" wurde zur Kunst- und Medienplattform transformiert.
Hier: Diagonale-Leiter Sebastian Höglinger und Regisserin Elisabeth Scharang. | Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek
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    Hier: Diagonale-Leiter Sebastian Höglinger und Regisserin Elisabeth Scharang.
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Diagonale 2021 startet im Juni

Zu sehen ist die "CORONA_Rolle" noch bis 15. April. Danach werden im Opern Pavillon "NonStopScheiner" im monatlichen Rhythmus Filme gezeigt, in denen KünstlerInnen die Bedingungen des urbanen Lebens auf teils kritische und teils humorvolle Art ausloten. Als Nächstes: "City Moves" von Robin Klengel und Leonhard Müllner. Laufzeit: 16. April - 20. Mai 2021.
Das Filmfestival "Diagonale", das üblicherweise im März stattfindet, musste in den Juni verlegt werden.

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