Schießt kein Wild, dafür aber Rollen und Preise ab

Ein Wilderer guter Rollen: Gerhard Liebmann, der Mellacher Schauspieler
  • Ein Wilderer guter Rollen: Gerhard Liebmann, der Mellacher Schauspieler
  • hochgeladen von Marie Mayer

Schauspieler, ein Kindheitswunsch? Wann haben Sie gewusst, dass Sie Schauspieler werden wollen?
Schon bei den Schulaufführungen war ich gern dabei. Durch die Mitarbeit an einem Abschlussprojekt von Schauspielstudenten hab ich dann gemerkt, wie sehr mir das gefällt. Danach hab ich begonnen In der Vereinsszene zu spielen. Studiert habe ich Germanistik und Philosophie, habe aber eine Schauspielausbildung und eine Art Diplom gemacht.
Wie schwierig war der Weg zu den großen Rollen? Hat es ein auf dem Land lebender Schauspieler schwerer?
Der Weg war und ist definitiv schwierig, die Konkurrenz ist groß. Dennoch würde ich nicht sagen, dass man es schwieriger hat, wenn man am Land lebt. Bei mir ging nach einiger Zeit alles recht schnell. Ich bin damals an den Intendanten des Theaters in Linz weiterempfohlen worden, der mich sofort engagiert hat. Theaterspielen ist aber ein echter Knochenjob und geht gegen die Kreativität. Irgendwann sind mir dann immer mehr Rollen angeboten worden.
Wie lernt man eine Rolle?
In dem man sich in die Rolle hineinfühlt. Ich lerne keinen Text auswendig, das ergibt sich aus der Beschäftigung mit der Figur und den Wiederholungen der Situationen. Das ist immer auch emotional, weil man gewisse Stimmungen auch privat noch mitnimmt, obwohl ich das so gut es geht versuche zu vermeiden. Oft beziehe ich auch meine Kinder mit ein. Die sind zugleich meine besten Kritiker.
Welche war ihre Lieblingsrolle? Welche ist die Traumrolle? Und welche würden Sie ablehnen?
Lieblings- und Traumrolle habe ich eigentlich keine. Mir ist das Drehbuch immer ganz wichtig. Die Rolle muss mich interessieren, sonst bin ich nicht gut. Und das will ich auch wieder keinem antun. Viele Rollen habe ich daher auch schon abgelehnt. In einer hätte ich beispielsweise eine Sexszene spielen sollen. Das hat mich nicht interessiert.
Wie ist die Zusammenarbeit mit den großen Stars? Ergeben sich Freundschaften?
Die Atmosphäre ist eigentlich immer ganz nett und ungezwungen. Man führt Smalltalk. Generell sind Schauspieler aber Einzelkämpfer. Freundschaften ergeben sich daher nicht. Ich persönlich habe auch keinen einzigen Freund aus dem Schauspielerkreis.
Werden Sie in der Öffentlichkeit oft angesprochen?
(lacht) Hin und wieder kommt das schon vor, ja. Einmal hat mich eine ältere Dame in Deutschland angesprochen und mich um ein Autogramm gebeten. Das war nett. Ich strebe aber nicht unbedingt danach erkannt zu werden. Ich hab da gern meine Ruhe.
Was schauen Sie sich gerne im TV an? Filme, in denen Sie mitspielen?
Ich mag sowohl österreichische als auch europäische und amerikanische Filme. Meistens schaue ich mir auch meine eigenen an, mit einem kritischen Auge. Leider läuft aber auch viel Mist. Sowieso finde ich es sehr schade, dass Fernsehen für viele reine Unterhaltung ist. Für mich ist der Film ein Mittel die Welt zu begreifen und besser zu verstehen. Film bedeutet nicht, sich am Abend mit Bier und Popcorn auf die Coach zu hocken und danach ohne Erkenntnisse müde ins Bett zu fallen. Fernsehen ist keine Rückenmassage.
Wo finden Sie Ihren Ausgleich?
Beim Wandern oder leichten Klettern in den Bergen. Urlaube sind bei mir nicht planbar, man weiß ja nie welche Aufträge kommen. Verreist wird also sehr spontan. Dann meistens mit der Familie nach Kroatien ans Meer.
Welche Projekte stehen als nächstes an? Ist Hollywood schon in greifbarer Nähe?
Im Rahmen einer ORF-Krimiserie, werde ich demnächst in Kärnten drehen und in die Rolle eines Polizisten schlüpfen. Den Hollywoodwunsch hab ich nicht, mich interessieren eher europäische Produktionen. Da steckt noch irrsinnig viel Potenzial drin.
Sind Sie oft zu Hause in Mellach oder zieht es sie in die „weite Welt“?
Wenn ich nicht gerade irgendwo drehe, bin ich schon oft zu Hause bei meiner Familie. Ich verspüre gar nicht den Drang wegzuziehen. Wozu auch?
Was wollen Sie den Lesern dieses Interviews mitgeben?
Der Frühling hat begonnen. Das sollte man nicht versäumen. Also raus in die Natur und nur fernsehen, wenn auch was „Gscheites“ läuft, was einen weiterbringt.

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