Junges Graz
Unterwegs mit dem Jugendstreetwork-Team Graz

Draußen auf der Straße sein und mit den Jugendlichen reden, so sieht die Arbeit von Roland Maurer-Aldrian und Katharina Pertschy vom Jugendstreetwork Graz aus. Ihr Erkennungsmerkmal ist der schwarze Rucksack mit Plakette. | Foto: MeinBezirk.at
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Das Team von Jugendstreetwork Graz arbeitet problemzentriert mit den Jugendlichen der Stadt. In unserer Jugendserie berichten Roland Maurer-Aldrian und Katharina Pertschy von ihrem Arbeitsalltag.

GRAZ. Der Beginn eines typischen Arbeitstages von Roland Maurer-Aldrian und Katharina Pertschy vom Jugendstreetwork Graz beginnt mit dem Packen eines Rucksacks. Dieser ist schwarz und trägt eine große, gut sichtbare Plakette mit dem Emblem "Jugendstreetwork" darauf. "Das ist auf der Straße unser Erkennungszeichen und hebt uns von anderen Streetworkern ab.", erklärt Mauer-Aldrian. 

Auf die Straße gehen hin zu den Plätzen, wo sich die Jugendlichen treffen, das ist Kernaufgabe ihres Teams. "Wir sind die einzige Stelle, die sich um Jugendliche im öffentlichen Raum kümmert", berichtet Maurer-Aldrian. "Bei unserer Arbeit auf der Straße geht es darum, Kontakte mit den Jugendlichen zu knüpfen und in Problem- oder Konfliktsituationen einzugreifen. Dieses problemzentrierte Arbeiten unterscheidet uns von den Jugendzentren, wo eher ein Freizeitangebot im Raum steht."

Kleines Team - große Stadt

Das siebenköpfige Team von Jugendstreetwork agiert in ganz Graz. "Das kann ressourcentechnisch mitunter schwierig werden", führt Katharina Pertschy aus, "Die Jugendlichen bewegen und treffen sich überall in der Stadt und manchmal stechen einzelne Plätze zu bestimmten Zeiten hervor. Da ist es gut ein großes Netzwerk zu haben, das uns Bescheid gibt, falls es irgendwo zu Problemen kommt."

Das 7-köpfige Team des Jugendstreetwork Graz ist für Jugendliche im gesamten Stadtgebiet unterwegs. | Foto: Jugendstreetwork Graz
  • Das 7-köpfige Team des Jugendstreetwork Graz ist für Jugendliche im gesamten Stadtgebiet unterwegs.
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Die Probleme der Jugendlichen, mit denen sich das Team konfrontiert sieht, sind vielfältig. "Unsere Zielgruppe reicht von 14 bis 21 Jahren, da gibt es kein Problem, dass nicht vorkommt", so Pertschy. "Das reicht von Problemen mit den Eltern bis Ausbildungsschwierigkeiten. Vermehrt beobachten wir in letzter Zeit Probleme bei der Wohnungssuche, besonders bei Jugendlichen um 18 Jahre, die bislang fremduntergebracht waren." 

"Ich sehe uns als Drehtür. Wer rausgeht, kann jederzeit wieder kommen. Wir arbeiten so niederschwellig, dass auch die Rückkehr nach einem Jahr kein Problem ist."
Katharina Pertschy

Ganz Graz ist Einsatzgebiet der Jugendstreetwork. Das kann ressourcentechnisch manchmal schwierig werden, das Team ist jedoch motiviert und gut vernetzt. | Foto: Graz Tourismus/Harry
  • Ganz Graz ist Einsatzgebiet der Jugendstreetwork. Das kann ressourcentechnisch manchmal schwierig werden, das Team ist jedoch motiviert und gut vernetzt.
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Ihren großen Vorteil sehen Maurer-Aldrian und Pertschy darin, dass sie Jugendlichen die Möglichkeit einer aktiven Begleitung bieten können. "Manche junge Menschen beraten wir zwei Minuten und hören nie wieder etwas von ihnen", berichtet Maurer-Aldrian, "Andere beraten wir schon, solange es uns gibt. Wir gehen die Wege zu ihrer Problemlösung gemeinsam, begleiten sie beispielsweise zu Terminen beim Jugendcoaching und vielem mehr."

Das Konzept geht auf, was sich in den Rückmeldungen der Jugendlichen widerspiegelt. "Wir bekommen viel Zuspruch, von 'Bei euch gibt es guten Kaffee', über 'Ihr seit's wirklich nett und hilfsbereit' bis zu 'Man kann gut mit euch reden.' Das freut uns natürlich besonders zu wissen, dass wir angenommen werden.", erzählt Pertschy mit strahlenden Augen. 

Anlaufstelle Annenstraße

Doch die Arbeit von Jugendstreetwork findet nicht nur auf der Straße statt. In der Annenstraße 68 liegt die Anlaufstelle, die Mittwoch bis Freitag von 16 bis 18 Uhr geöffnet hat. Hier haben Jugendliche die Möglichkeit ihre Wäsche waschen, sich zu duschen, und es gibt ein kostenloses Essensangebot. Weiters stehen Räume für Beratungsgespräche zur Verfügung. "Viele Jugendliche finden uns über Social Media. Da sind wir auf Instagram besonders aktiv. Manchmal bringen sie Freunde zu uns, wenn sie wissen, dass diese Hilfe oder Unterstützung benötigen.", erklärt Pertschy.

In der Anlaufstelle des Jugendstreetwork Graz in der Annenstraße 68 haben Jugendliche unter anderem die Möglichkeit zu Beratungsgesprächen und zu kostenlosem Essen.  | Foto: MeinBezirk.at
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Das Jugendstreetwork Graz besteht seit knapp fünf Jahren und wird vom Amt für Jugend und Familie der Stadt Graz beauftragt. Insgesamt hat das Team im Jahr 2021 mehr als 6.000 Kontakte zu Jugendlichen (davon fast 5.000 auf der Straße) gehabt. 


Zu den Personen

Roland Maurer-Aldrian ist Sozialpädagoge und Sozialarbeiter im Masterstudium und arbeitet seit Anfang an für das Jugendstreetwork Graz. Er war am Aufbau des Teams beteiligt. Er hat schon immer gerne mit jungen Leuten gearbeitet, wobei ihm zugute kommt, dass er gerne draußen unterwegs und kommunikativ ist. 

Katharina Pertschy ist Sozialarbeiterin und Sexualpädagogin, die schon in allen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe in Graz gearbeitet hat. Sie hat viel Spaß daran, gemeinsam mit den Jugendlichen neue Möglichkeiten zu schaffen und neue Sachen zu entwickeln. 

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