Die Oberlandler
Zum traditionellen Ball gibt es einen neuen "Großbauer"
- Staffelübergabe: Wolfgang Malik übernimmt das Amt des "Großbauern" von Klaus Weikhard (r.).
- Foto: Fischer
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Sie sind mit einer 142-jährigen Geschichte der wohl traditionsreichste Verein der Steiermark, der jährliche Ball ist einer der Höhepunkte der Ballsaison: die Grazer Oberlandler – die seit Kurzem unter neuer Führung stehen.
GRAZ. Am 8. Februar ist es wieder soweit, im Congress geht zum 123. Mal der Ball der Oberlandler Graz über die Bühne. Rund 2.000 Gäste sind zu diesem Ereignis angesagt, Karten kann man nicht kaufen: Wer dabei sein will, muss von einem Oberlandler eingeladen sein. Klar, dass sich bei den Verantwortlichen aktuell die Anfragen häufen, viele prominente Grazerinnen und Grazer wollen bei diesem gesellschaftlichen Event unbedingt dabei sein.
- Traditionelles Highlight des Oberlandler-Balls: Kinderpolonaise im Congress Graz.
- Foto: MeinBezirk
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Neuer „Großbauer“ in Graz
Stichwort Verantwortliche: An der Spitze der Oberlandler hat es kürzlich einen Wechsel gegeben: Juwelier Klaus Weikhard, der den Verein souverän geführt hat, gibt den Vorsitz turnusmäßig nach fünf Jahren ab. Neuer „Großbauer“, wie der Vereinschef genannt wird, ist jetzt Wolfgang Malik, seines Zeichens Vorstandsvorsitzender der Holding Graz.
Zur Erläuterung: Die Oberlandler werden wie eine Gemeinde, eine „Bauern-Gmoa“, geführt. Es gibt einen „Gmoarat“ und eine wöchentliche Stubn-Sitzung, die in der „Gösser“ stattfindet. Die „Gmoa“ besteht aus maximal 24 aktiven Bauern mit Vulgo-Namen, die immer eine Berufsgruppe oder Branche vertreten. Weikhard etwa ist der „Zoagabauer“, Malik der „Liachtbauer“, es finden sich dann zum Beispiel noch der „Hoamatbauer (Christian Krainer, ÖWG), der „Tandler“ (Philipp Gady), der „Striezlbauer" (Albin Sorger-Domenigg) oder der „Umgeher“ (Klaus Scheitegel von der GraWe).
Band der Oberlandler-Freundschaft
So bunt wie die Mitglieder sind auch die Tätigkeiten: „Wir treten als Team auf, jeder bringt seine Möglichkeiten und Fähigkeiten ein“, erklärt Malik. Er war die letzten beiden Jahre auch schon „Kleinbauer“ an der Seite von Weikhard. „Damit sorgen wir für Kontinuität in der Vereinsführung“, ergänzt der Mann, der für die berühmte Weikhard-Uhr am Grazer Hauptplatz verantwortlich ist. Was war für ihn eigentlich das Besondere an diesen fünf Jahren als „Großbauer“? „Sicherlich die Corona-Zeit und die Zeit danach. Es war schön zu sehen, wie stark die Freundschaft und die Verbundenheit in dieser Zeit waren.“ Und: „Wir sind danach schnell wieder auf die Beine gekommen, das war sehr wichtig.“ Bestes Indiz dafür: Als viele andere zögerten, waren die Oberlandler die ersten, die 2023 wieder einen Ball veranstalteten.
- Beste Stimmung bis in die Morgenstunden: Das ist am Oberlandler-Ball garantiert.
- Foto: RegionalMedien Steiermark
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200.000 Euro für Menschen in Not
Denn die Bälle und andere Veranstaltungen – wie etwa der Kirtag während des „Aufsteirern“ – dienen nicht dem Selbst- sondern dem guten Zweck. Alle Erlöse wandern ungekürzt in wohltätige Aktionen. Im vergangenen Jahr waren dies rund 200.000 Euro, die für rund hundert Steirerinnen und Steirer aufgewendet wurden, die durch Schicksalsschläge unverschuldet in Not geraten sind. Jeder dieser Fälle wird übrigens von einem Oberlandler persönlich überprüft.
Zum Ball werden auch die Partnervereine aus Leoben, Knittelfeld, Bruck und Villach anreisen.
Um die Zukunft der Oberlandler muss man sich keine Sorgen machen: „Wir verbinden die Tradition mit der Moderne, mit der voranschreitenden Digitalisierung“, verspricht Malik. Auf den Bestand dieses Vereins können sich sowohl Ballbesucher als auch Menschen, die Hilfe benötigen, noch lange erfreuen, denn: „Oberlandler ist man ein Leben lang“, bekräftigen Weikhard und Malik abschließend.
Rückblick: Das war der Oberlandler-Ball 2024:
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