150 Minuten in Richtung Heilung

Mehrmals pro Woche trainiert Aloys Schweighofer mit Georg Stübinger "gegen den Krebs." | Foto: Prontolux
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  • Mehrmals pro Woche trainiert Aloys Schweighofer mit Georg Stübinger "gegen den Krebs."
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Aloys Schweighofer hat "sie" vor viereinhalb Jahren getroffen. Sie, die Diagnose Krebs. Damit war der Grazer einer von 6.300 Steirern, die pro Jahr mit dieser Diagnose konfrontiert werden. Mittlerweile ist Schweighofer einer von 43.000, einer jener, die die Krankheit durchlebt haben und jetzt ein Leben lang "damit" leben. "Krebs ist wie ein Damoklesschwert, das ständig über einem schwebt", erklärt Schweighofer. "Nach einer Transplantation und der Therapie geht es mir jetzt gut. Aber das bange Gefühl vor jeder Nachsorgeuntersuchung lässt sich nicht beschreiben, das kennen nur Betroffene: 'Bin ich gesund oder ist die Leukämie wieder da?"

Krebs ist las Schicksal?

Krebs ist Schicksal, allerdings nur in einem gewissen Maß. Faktoren wie Ernährung und Bewegung nehmen erwiesenermaßen großen Einfluss auf die Entstehung und die Wiederkehr der Krankheit. "Vor allem ist das auch was, was ich selbst bestimmen und in die Hand nehmen kann", erzählt Aloys Schweighofer, warum er seit Kurzem in der Praxis Impuls trainiert. Dort wird Krebspatienten mit der onkologischen Trainingstherapie ein individuell abgestimmtes Programm geboten, bei dem "mit den Patienten exakt in der richtigen Dosierung trainiert wird", wie der ärztliche Leiter Kurt Sternberger erläutert. "Einem Kind kann ich ja auch nicht soviel Medizin geben wie einem Erwachsenen. Genauso verhält es sich mit Krebspatienten. Bewegung tut ihnen gut, aber in der richtigen Dosis", so Sternberger. Mittlerweile belegen zahlreiche Studien die positive Wirkung von Sport. Schon 150 Minuten Bewegung pro Woche erhöhen die Überlebensraten um ein Viertel. Gesunde Ernährung macht dann noch einmal 30 Prozent aus.

Kontrolle ist wichtig

Bewegung ist gut, Kontrolle der Bewegung noch besser. Das bestätigt auch Georg Stübinger, der als Therapeut über das Training "wacht": "Viele Patienten müssen wir ja sogar bremsen, deshalb ist es gut, dass sie bei uns sind und nicht in einem herkömmlichen Fitnessstudio. Dort wird nicht auf ihre speziellen Bedürfnisse Rücksicht genommen." Zurück zu Aloys Schweighofer. Mehrmals pro Woche trainiert er nun gegen sein "Damoklesschwert" Krebs, mit einem klaren Ziel: Gewinnen, ohne Revanche.

ZUR INFO:
Die onkologische Trainingstherapie wird in der Praxis Impuls angeboten:
Maiffredygasse 4
8010 Graz
www.praxis-impuls-graz.at

Jeder Neuaufnahme geht ein ausführliches Diagnosegespräch sowie ein Belastungstest voran. Die Kosten sind privat zu tragen.

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